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Pistoia

Provinz: Pistoia/ Region: Toskana oder Toscana/ Höhe 65m über dem Meer / Einwohner 92 000

Am Südhang des Apennin, ganz im Norden der Toskana liegt Pistoia, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Gegründet von den Römern unter dem Namen Pistoria, war die Stadt im Mittelalter einer der Schauplätze der Kämpfe zwischen Guelfen und Ghibbelinen. Geschwächt durch diese Auseinandersetzungen kam Pistoia zunächst 1295 und dann 1530 endgültig unter die Herrschaft von Florenz.

Die Piazza del Duomo ist der unbestrittene Mittelpunkt der alten Stadt. Um ihn gruppieren sich  eindrucksvolle Paläste und hier steht der Dom Santi Zeno e Jacopo, der im 12. und 13. Jh. im Stile der Romanik erbaut wurde.

Bild: toskana_pistoiaDer Glockenturm aus dem 12. Jh. wurde später mit 3 Säulenreihen in pisanischen Stil verziert. Er war ursprünglich Teil einer Festung.

Der Portikus mit den eleganten Bögen stammt aus dem Jahre 1311, in der Vorhalle ist ein Tonrelief von della Robbia aus dem frühen 16. Jh. angebracht.

Im Inneren des Domes sind mehrere eindrucksvolle Grabmale, eine Madonna von 1485 geschaffen von Lorenzo Credi, sowie ein einmalig schöner Silberaltar ( 13./14.Jh.) des hl. Jacobus, bestehend aus über 600 kleinen Figuren, zu bewundern.

Der Palazzo dei Vescovi, der Bischofspalast, schließt sich unmittelbar an das rechte Seitenschiff des Doms an.

Hier ist heute das Museo Capitolare mir geologischen Funden, kostbaren Arbeiten aus Gold und Silber, sowie moderner Kunst, untergebracht.

Gegenüber vom Dom liegt das Baptisterium, ein Bau aus dem 14.Jh., besonders reizvoll durch den weißen und grünen Marmor aus dem er erbaut wurde. Erwähnenswert ist ein besonders schönes Portal aus Holz, sowie die interessante Außenkanzel.

Der Palazzo del Podesta’ aus dem 14. Jh., neben dem Baptisterium gelegen, besticht durch den schönen Arkadenhof. An seiner Fassade, sowie in einigen Räumen sind die Wappen der Florentinischen Stadtvögte zu sehen, die Pistoia regierten.

Ebenfalls einen sehr schönen Innenhof besitzt der Palazzo del Comune aus dem 13. und 14.Jh., hier ist das Museo Civico mit seinen Sammlungen von Ausgrabungsfunden, Skulpturen und Gemälden untergebracht.

In der Nähe des Palazzo Commune liegt die Kirche San Bartolomeo, erbaut als Säulenbasilika im toskanisch.-romanischen Stil. Sie beherbergt eine sehr schöne Kanzel von 1250 die mit acht Reliefs geschmückt ist.

Etwas weiter in Richtung Osten erreicht man den Palazzo Rospigliosi aus dem 16. Jh., mit dem Museo Clemente Rospigliosi und dem Diözesanmuseum.

Zu besichtigen ist Tafelmalerei aus dem  17.Jh., und eine Sammlung von Gemälden, Messgewändern und liturgischen Geräten aus mehreren Jahrhunderten.

Das Ospedale del Cappo, ein Spital aus dem 13. und 14. Jh. liegt im Norden der Stadt an der Piazza dello Spediale. Auch hier sind in der Vorhalle Tonreliefs von della Robbia und seinen Schülern zu sehen.

Von hier aus ist es nicht weit zur Kirche Sant’ Andrea, ebenfalls eine Säulenbasilika aus dem 12.Jh. und im pisanischen Stil erbaut.

Die Kanzel mit ihren sieben Porphyrsäulen gilt als eines der Hauptwerke des Giovanni Pisano, sie wurde von 1295 bis 1301 erbaut. Das eindrucksvolle Holzkruzifix ist ebenfalls eine Arbeit dieses Meisters.

Etwas weiter im Westen kommt man zur Piazza San Francesco d’ Assisi mit der Kirche San Francesco. Mit dem Bau dieser Klosterkirche wurde 1294 im gotischen Stil begonnen.



Im Kapitelsaal und in der Hauptchorkapelle findet man reiche Freken und Gemälde aus dem 14. Jh.

Geht man von hier aus über die Via Bozzi und die Via Curtsatone e Montanara und von da durch die Via della Madonna, erreicht man die wunderschöne Kirche Madonna dell’Umilta’. Sie wurde von 1494 bis 1522 erbaut, hat eine besonders reizvolle Vorhalle und eine achteckige Kuppel, letztere wurde dem Bau erst 1561 hinzugefügt.

Verkehrsmittelpunkt der Stadt ist zweifellos die belebte Piazza Gaviana im Süden von Pistoia. Hier steht die Kirche San Giovanni Fuorcivitas, erbaut im 11. Jh., im toskanisch-romanischen Stil. In ihrem Inneren eine bemerkenswerte Kanzel aus dem 13.Jh. und eine Tonskulpturengruppe von Robbia.

Von hier aus kommt man über die Via Cavalotti zur Klosterkirche San Domenico, erbaut 1380 in der beachtliche Reste von Fresken aus dem 14.Jh. zu sehen sind.

Gegenüber befindet sich in der Chiesa del Tau die Stiftung Marino Marini mit einer Sammlung von Plastiken und Gemälden.

Etwas weiter östlich, am Corso Silvano Fedi steht die Kirche San Paolo. Sie wurde zu Beginn des 14. Jh. im pisanischen Stil erbaut.