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Florenz

Provinz Firenze oder Florenz/ Region Toscana/ Höhe 50m ü.d. Meer/ Einwohner 436 000

Vorbemerkung:

Die Stadt Florenz ist so übervoll an Sehenswertem, an Denkmälern, Kirchen, Kunstschätzen und Museen, dass wir jedem Besucher dringend empfehlen, sich einen guten Reise - und Kunstführer für diese Stadt zu suchen. Hier können wir für Sie nicht mehr tun, als stichwortartig auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten einzugehen, alles Weitere würde den Rahmen  sprengen.

Als Hauptstadt der Toscana ist Florenz Sitz einer staatlichen Universität und eines Erzbischofs und erstreckt sich zu beiden Seiten des Flusses Arno am Beginn des Apennin. Florenz war ab dem Mittelalter bis in die Neuzeit das geistige und künstlerische Zentrum Italiens.

Etruskischen Ursprungs von den Römern dann Florentia genannt, beginnt der Aufstieg der Stadt etwa im 13. Jh.. Ab diesem Zeitpunkt kann man beobachten, wie Florenz durch den Fleiß seiner Bürger und das Geschick seiner Führung zu einer der wichtigsten  Städte Italiens aufstieg.  Allerdings schwächten die Kriege zwischen den Päpsten und den staufischen Kaisern die Stadt, da sich die beiden führenden Adelsgeschlechte die Guelfen und die Ghibellinen, beide standen auf unterschiedlichen Seiten, unnachgiebig und heftig bekämpften. Das ging so lange bis die Bürger der Stadt, die in Zünften zusammengeschlossen waren, die 8 Führer dieser Vereinigungen als Signoria  an die Macht brachten.

Ein bedeutender Abschnitt in der Geschichte von Florenz begann 1434 durch den Aufstieg der reichen Kaufmannsfamilie Medici. Sie machte Florenz zu einem Zentrum der Kunst und Wissenschaft und erlangte so für sich selbst und die Stadt große Macht. Als sie 1494 durch das Betreiben des fanatischen und charismatischen Predigers Savonarola vertrieben wurden, war es auch ihrem Einfluß zuzuschreiben, daß Savonarola 1498 auf dem Scheiterhaufen starb.  Nachdem die Medici 1512 von spanischen Truppen wieder an die Macht gebracht wurden, dauerte ihre Herrschaft nicht lange. Bereits 1527 wurden sie wieder vertrieben. Durch Karl V wurde Alessandro de`Medici nach der Einnahme der Stadt dann 1530 als Herzog eingesetzt, 1569 wurde die Familie Medici zu Großherzögen der Toscana ernannt.

Zwei Töchter dieser glanzvollen Familie heirateten französische Könige. 1737 starben die Medici aus.

Dann  wurde das Land Reichslehen des Hauses Lothringen das bis 1860 hier herrschte. Danach schloß sich die Toscana dem vereinten italienischen Reich an und Florenz wurde die zeitweilige Hauptstadt des Königreiches was neuen Aufschwung brachte.

Den zweiten Weltkrieg überstand Florenz nahezu unversehrt wenn man von einigen Sprengungen absieht, nahm aber schweren Schaden als 1966 eine Flutkatastrophe über die Stadt hereinbrach die auch vielen Menschen das Leben kostete.

Große Söhne der Stadt waren u. a. die Dichter Dante Aligheri (1265-1321), sowie Giovanni Boccaccio  (1313 - 1375 ) und Francesco Petrarca (1304 - 1374).

Bild: toskana_florenzHervorragende Baumeister wie Arnolfo di Gambio der 1302 starb, Filippo Brunschelli (1377 - 1446) und Battista Alberti ( 1404 - 1472), prägten das Bild der Stadt. Bildhauer wie  Lorenzo Ghiberti (1378 - 1465). Della Robbia (1400 - 1482), Verrocchio (1436 - 1488) schufen hier beeindruckende Werke.

Von den unzähligen bedeutenden Malern, die in Florenz wirkten, sind insbesondere Ghiotto (1266 - 1337), Masaccio (1401 - 1482), Fra Angelico di Fiesole (1387 - 1455),  Botticelli ( 1444 - 1510 ), Filippo Lippi ( 1459 - 1504 ) und  di Credi ( 1459 - 1537 ) zu erwähnen. Die drei wohl größten Vertreter der italienischen Kunst Leonardo da Vinci, Michelangelo Buanaroti und Raffael erhielten hier ihre Ausbildung. Im Jahr 1506 wirkten alle drei zusammen in Florenz. Noch zu erwähnen ist der unvergleichliche Bildhauer und Goldschmied Benvenuto Cellini (1500 - 1571) der lange Zeit in Florenz wirkte.

La Bella nennen die Florentiner ihre Stadt und das ist verständlich, wenn man sich dort umsieht.

Die Piazza della Signoria,. umstanden von den prächtigsten Bauten, geschmückt mit einmaligen Brunnen und Denkmälern, ist zweifellos auch heute noch einer der Mittelpunkte von Florenz. Beeindruckend der Palazzo Vecchio vor dessen Eingang eine Kopie des ?David“ von Michelangelo steht. Das Original befindet sich in der Galleria dell`Accademica. An einer Ecke des Palastes befindet sich der Neptunsbrunnen ( Fontana del Nettuno) aus dem 16. Jh. Eine Steinplatte erinnert daran, daß hier Savonarola verbrannt wurde.

Im vorderen Hof des Gebäudes, er wurde 1454 erneuert, finden wir die Kopie von Verrocchios ?Knaben mit dem Fisch“, das Original befindet sich im 2. Stock des Palazzo.

Im ersten Stock der ?Saal der fünfhundert“ ( Salone die Cinquecento ) hier beeindruckt die Marmorgruppe ? Sieg der Tugend über das Laster“, die um 1520 von Michelangelo geschaffen wurde.



Hier und im zweiten Stockwerk befinden sich auch die Prachträume (Quatieri Monumentali).

Neben dem Palazzo Vecchio steht die Loggia dei Lanzi, erbaut 1376 -1382. Sie hieß ursprünglich Loggia dei Singori. Hier in dieser offenen Halle mit den ausladenden Kreuzgewölben wurden Ansprachen an die Bevölkerung gehalten. In ihrem Inneren sind eindrucksvolle Skulpturen von verschiedenen Florentiner Meistern zu bewundern.

Direkt südlich von der Loggia dei Lanzi und dem Palazzo Vecchio erstreckt sich bis zum Ufer des Arno der 1560 - 1574 erbaute Palazzo degli Uffizi.  Dort befindet sich eine der berühmtesten Kunstgalerien der Welt, die Uffizien. Begründet von den Medici wurde sie im Laufe der Jahrhunderte zur bedeutendsten Gemäldesammlung Italiens. Sie umfaßt einen Bestand von mehr als 4000 Gemälden aller wichtigen Meister Italiens, sowie herausragende Gemälde altdeutscher und niederländischer Meister. Hinzu kommen Sammlungen von antiken Teppichen, alten Skulpturen, Waffen und Schmuckstücken, archäologische Funde und wissenschaftliche Instrumente.

Ebenfalls an der Piazza della Signoria befindet sich die ehem. Handelskammer ein Bau von 1359, sowie der Palazzo Uguccioni aus dem 16. Jh., sowie der Palazzo Fenzi, der erbaut im 19.Jh., eine Nachbildung florentinischer Paläste darstellt.

Wenn man von der Piazza nordwärts geht, gelangt man durch die Via de`Calzaiuoli ( Straße der Strumpfwirker) zum Domplatz. Bei der Einmündung der Via de`Lamberti steht die Kirche Orsanmichele die 1284-1291 als Kornbörse errichtet und 1337-1404 erneuert wurde.Die ist ein eindrucksvoller, Bau mit 3 Geschossen, seine Fassade wurde mit Bildwerken von Verrocchio, Ghiberti und Donatello geschmückt, was die kunstgeschichtlich besonders bedeutsam macht.

Nah bei der Piazza della Signoria befindet sich die Piazza San Firence mit dem Bargello genannten wuchtigen Palazzo del Podesta. Hier war lange das Gefängnis sowie der Sitz des Polizeihauptmanns ( Bargello). Seit 1865 befindet sich hier das Museo Nazionale di Bargello, das eine besonders beachtliche Sammlung Florentiner Renaissanceplastiken, sowie Sammlungen der italienischen Kunst- und Kulturgeschichte enthält. Der Innenhof besticht durch eine schöne Freitreppe und vermittelt durch seine Pfeilerhallen und den Wappenschmuck an den Wänden das eindrucksvolle Bild eines mittelalterlichen Burghofes.

Von hier gelangt man in der Via Dante Alighieri zu den Häusern Aligheri. In einem von ihnen soll Dante geboren worden sein und im Haus Nr. 4 befindet sich ein Dante - Museum.

An die Piazza del Duomo mit Dom und Campanile sowie dem Bethaus der Misericordia, schließt sich die Piazza San Giovanni an auf der wir das Baptisterium ( Battistero San Giovanni ), erbaut im 11.-13. Jh.,sowie die wunderschöne gotische Loggia del Bigallo aus dem 14. Jh. erblicken.

Mit dem Bau des Florentiner Domes ( Cattedrale di Santa Maria del Fiore) wurde im Jahre 1296 im Stil der Gotik von Arnolfo di Gambio begonnen. 1357 führte der Baumeister Franceso Talenti den Bau weiter der 1436 geweiht wurde.

Sowohl aussen als innen mit buntem Marmor verkleidet ist der Bau 169m lang und an seiner breitesten Stelle 104m. Die Höhe der Kuppel beträgt einschließlich der Laterne 107m. Die Kuppel kann bestiegen werden, ein sehr lohnender Ausflug da man dort den beeindruckenden Fresko das ? Jüngste Gericht“ von Vasari, geschaffen 1572 - 1579, besichtigen kann. Auch ist die Aussicht von dort eine der schönsten in Florenz.

Unter dem Dom ist die 1956 ausgegrabene Kathedrale Santa Reparata aus dem 4.-5. Jh. zu besichtigen.

Der Campanile, ebenfalls mit buntem Marmor verkleidet, wurde von 1334 bis 1384 erbaut. Er gilt als einer der schönsten in Italien. Die Skulpturen stammen von Donatello sowie von Pisano und della Robbia.

Nahe beim Chor des Domes befindet sich im Haus Nr. 9 der Eingang zum Dommuseum wo Kunstwerke aus Baptisterium und Dom ausgestellt werden.

Das Baptisterium steht in der Mitte der Piazza San Giovanni. Es wurde als achteckiger Kuppelbau in frühchristlicher Zeit über den Resten römischer Gebäude errichtet und im 11. - 13 Jh. bei der Erneuerung innen und außen mit buntem Marmor verkleidet. Seine schweren Bronzetüren, von Pisano und Ghiberti, geschaffen zwischen 1330 und 1452, sind weithin berühmt, im Inneren sollte man die eindrucksvollen Mosaiken Florentinischer Künstler des 13. Jh..in der Kuppel besichtigen.

In südöstlicher Richtung vom Domplatz, zweigt die Via del Proconsolo ab. Hier finden wir zwei besonders schöne Palazzi, den Palazzo Nonfinito von 1592, er blieb unvollendet, daher der Name und den Palazzo dei Pazzi von 1470. Im Palazzo Nonfinito befindet sich seit dem 19. Jh. das Völkerkundemuseum.

Straßen, Plätze und Häuser in Florenz.

Der Palazzo Davanzati aus dem 14. Jh., gelegen in der Via Davanzati, enthält ein Museum, das ein interessantes Bild über das Leben im mittelalterlichen Florenz vermittelt.

Der Verkehrsmittelpunkt ist zweifellos die Piazza della Republica, die vor allem abends sehr belebt ist. Von hier kommt man über die Via Calimala zum Mercato Nuovo, einem hallenbau aus dem 16. Jh., wo heute Kunsthandwerk verkauft wird.

In der westlichen Altstadt befindet sich die Via de`Tornabuoni mit prächtigen Palazzi und eleganten Läden. Insbesondere ist hier der Palazzo Strozzi zu erwähnen in dem heute wechselnde Kunstausstellungen stattfinden.. Er wurde von 1489 - 1538 im prächtigsten florentinischen Stil erbaut, die Fassade geschmückt mit Fackelhaltern, Ringen und kunstvollen Ecklaternen und hat einen sehr schönen Innenhof.

Westlich vom Palazzo Strozzi gelangt man über die Via della Vigna Nuova zum Palazzo Rucellai aus dem 15. Jh.. in dem sich ein Museum zur Geschichte der Fotografie befindet..

Nahe dabei steht die ehemalige Kirche San Pancrazio in der sich heute ein Museum für Werke von Marion Marini befindet.

Am Ufer des Arno liegt der Palazzo Spini - Ferroni, 1289 erbaut und 1874 restauriert, ein großer und beeindruckender mittelalterlicher Palast.

Ihm gegenüber, in der Via de`Tornabuoni steht die Kirche Santa Trinita`, eine der ältesten gotischen Kirchen Italiens. Sie wurde in der Zeit zwischen dem 13. Und 15. Jh. erneuert. Die Fassade stammt von 1593.

Hinter Santa Trinita finden wir zwischen dem Arno und der Via del Parione den Palazzo Corsini aus dem 17. Jh.. Er enthält eine bedeutende Kunstsammlung .

Auf der Piazza di Santa Maria Novella steht die Loggia di San Paolo aus dem 15. Jh. Hier wurden früher Wagenrennen abgehalten, was man heute noch an 2 Obelisken erkennen kann, die einstmals Start und Ziel markierten.

Eine der schönsten Promenadenstraße von Florenz ist die Viale die Colli. Sie wurde 1868 angelegt und erstreckt sich über mehr als 6km und bietet wunderschöne Ausblicke.

Sie führt in Windungen bergauf bis zur Piazzale Michelangelo wo man von einer großen Terasse einen sehr schönen Ausblick über Florenz hat.

Oberhalb dieses Platzes liegt die Klosterkirche San Miniato al Monte die mit ihrer kostbaren Marmorfassade im toskanisch - romanischen Stil im 11. Und 12. Jh. erbaut wurde. In der Krypta und in der Apsis finden sich sehr schöne Fresken und Mosaiken.

Die von Michelangelo aangelegte Festung schließt sich unmittelbar an die Kirche an. Heute ist sie ein Kloster mit einem 1839 angelegten Friedhof. Auch von dort hat man eine sehr schöne Aussicht.

Einen besonders angenehmen Spaziergang verspricht der große Park Le Cascine, der Name kommt von den Landgütern der Medici und Lorena, der sich westlich der Ponte Veccio entlang dem Ufer des Arno erstreckt. Hier befindet sich auch ein Schwimmbad sowie eine Rad-und Pferderennbahn.

Kirchen, Klöster und Kapellen.

Die Dominikanerkirche Santa Maria Novella befindet sich auf dem gleichnamigen Platz. Sie wurde 1278 - 1350 im Stil der Gotik erbaut und verfügt über eine kostbare Marmorfassade sowie ein Portal aus der Renaissance. Im Chor sind Fresken von Ghirlandaio zu besichtigen. Sie gelten als sein Hauptwerk.

Daneben befindet sich das Museo di Santa Maria Novella, das ehemalige Kloster mit dem berühmten ?Grünen Kreuzgang“, der 1430 von Paolo Uccello nur in verschiedenen Grüntönen ausgemalt wurde. Zu besichtigen ist ebenfalls der ehem. Kapitelsaal, der Cappelone degli Spagnoli.

Nordwestlich davon liegt die Stazione Centrale, der Hauptbahnhof von Florenz.

Südwestlich der Piazza di Santa Maria Novella steht an der Piazza Ognissanti die Heiliggeistkirche. Sie ist eine der ersten Barockkirchen von Florenz und enthält Fresken von Botticelli und Ghirlandaio.

An der Ostseite der Kirche Santa Maria Novella zweigt die Via del Melaranico ab, die zur Kirche San Lorenzo führt. Sie ist die älteste Kirche in Florenz und wurde 393 vom hl. Ambrosio geweiht. Nachdem sie im 11. Jh. im Stil der Romanik erneuert wurde, wurde sie seit 1421 in der Form einer Säulenbasilika nach altchristlichem Vorbild neu errichtet. Die Fassadeninnenwand stammt von Michelangelo.

Das Kreuzschiff, 1420 - 1428 von Brunelleschi erbaut, mündet in die Alte Sakristei, die von Donatello ausgeschmückt wurde. Der links an die Kirche anschließende Kreuzgang besticht durch eine doppelte Säulenhalle von dem eine Treppe zur Biblioteca Mediceo-Laurenziana führt. Sie wurde 1444 von Cosimo d.Ä. Medici gestiftet und birgt tausende von Handschriften lateinischer und griechischer Klassiker, die von den Mediceern gesammelt worden waren.

An der Piazza Madonna degli Aldobrandini, hinter der Kirche San Lorenzo, ist der Eingang zur Capelle Medicee, den Medici-Kapellen. In der Krypta beginnt eine Treppe, die zur Fürstenkapelle, der Capella dei Principi, führt.Sie wurde 1604 - 1610 erbaut, ist mit kostbaren Steinmosaiken ausgelegt und beherbergt die Sarkophage der Großherzöge der Toscana. Links davon beginnt ein Gang, der zur von Michelangelo 1520 - 1524 erbauten Grabkapelle des Hauses Medici, der Neuen Sakristei führt. Hier, in diesem kuppelüberwölbten Raum, befinden sich die Grabdenkmäler für einen Sohn und einen Enkel Lorenzos des Prächtigen.

An der Piazza San Lorenzo  finden wir den eindrucksvollen und prächtigen Palazzo Medici - Riccradi. Er wurde im 15. Jh. von Cosimo d. Ä. erbaut und im 17. Und 18. Jh. erweitert. In seinem Hof befindet sich der Zugang zur Hauskapelle der Medici. Sie ist mit kostbaren Fresken von Benozzo Gozzoli geschmückt. Ebenfalls über den Hof gelangt man ins Medici - Museum, das Erinnerungsstücke an diese Familie birgt, die den Palazzo bis 1537 bewohnte.

Östlich vom Palast der Medici kommt man über die Via Camillo Cavour zur Piazza San Marco, wo sich die Kirche und das ehemalige Kloster San Marco befinden. Heute beherbergt das im 15. Jh. für die Dominikaner umgebaute und von Fra Angelico mit Fresken geschmückte Gebäude das Museo di San Marco.

Südlich davon befindet sich in der Via Ricasoli die Academia di Belle Arte, ( Kunstakademie).

Die Galleria dell`Accademia kann man als Ergänzung der Studiensammlung der Uffizien und der Galleria Pitti betrachten. Hier steht auch das Original des berühmten David, den Michelangelo in jungen Jahren ( 1501 - 1503 aus einem einzigen, riesigen Steinblock schuf.

An der Universität vorbei führt von der Piazza San Marco die Via Cesare Battisti zur Kirche Santissima Annunziata, die Verkündigungskirche. Sie wurde 1250 erbaut und im 15. Jh. umgestaltet. Die Vorhalle wurde 1601 erneuert. Dort befinden sich Fresken von Andrea del Sarto ( 1505 - 1514).

Das Innere der Kirche ist teilweise im Barockstil ausgestattet. Über der Türe, die vom linken Querschiff in den kreuzgang führt befindet sich ein Fresko von Andrea del Sarto.

Gegenüber der Verkündigungskirche steht das Spedale degli Innocenti, das Findelhaus. Der Bau wurde 1419 von Brunelleschi begonnen. In der Säulenhalle befinden sich zwischen den Bogen farbige Medaillons mit Wickelkindern von della Robbia.

Nahe bei der Kirche liegt auch der Palazzo della Crocetta von 1620. In ihm befindet sich das Museo Archeologico Centrale dell Etruria mit interessanten Sammlungen aus etruskischer, griechischer, römischer und ägyptischer Zeit.

In der Nähe des Arno - Ufers, am Rande der Altstadt, erhebt sich die Kirche Santa Croce. Sie wurde 1295 für den Franziskanerorden begonnen, aber erst 1442 vollendet. Die Fassade ist aus dem 19. Jh. In ihrem Inneren befinden sich die Grabdenkmäler von Machiavelli, Michelangelo, Alfieri, Rossini, Cherubini und Gallilei. Besonders zu beachten ist eine Marmorkanzel aus dem 15. Jh., sowie die Fresken an den Wänden, die teilweise von Giotto stammen.

Beim ersten Kreuzgang befindet sich die Kapelle der Pazzi, 1430 von Brunelleschi erbaut. Besonders schön ist der zweite Kreuzgang im Stil der Frührenaissance.

Das Kirchenmuseum befindet sich im ehem. Refektorium.

Südlich vom Kloster Santa Croce erstrecken sich die Gebäude der großen Nationalbibliothek. Sie ist mit über 4 Millionen Titeln die bedeutendste Bibliothek Italiens. Westlich von der Nationalbibliothek liegt am Corso de`Tintori das Museo della Fondazione Horne. Es enthält wertvolle Sammlungen von Möbeln, Gemälden und Zeichnungen, sowie Schmuck Gebrauchsgegenstände und Skulpturen aus dem 14.-16. Jh.

Ebenfalls in der Nähe von Santa Croce, an der Via Ghibellina Nr. 70, erwarb Michelangelo ein Haus für seinen Neffen, die heutige Casa Buanarotti. Dessen Sohn richtete hier bereits 1620 eine Erinnerungsstätte ein. Hier befinden sich mit der ?Kentaurenschlacht“ und der ?Madonna mit Kind“ zwei Frühwerke des Künstlers.

Der Ponte Vecchio, eine der ältesten Arnobrücken von Florenz liegt an der schmalsten Stelle des Flusses. Sie war so breit gebaut, dass man beidseitige Arkaden baute, in denen Geschäfte und Wohnungen entstanden. Nachdem aber durch die Abfälle der Fluss sehr verunreinigt wurde, ordnete der Großherzog Ferdinand I gegen Ende des 16. Jh. an, daß nur noch Goldschmiede auf der Brücke ihre Läden haben durften. Diese Bestimmung wird bis heute eingehalten.

Südwestlich der Ponte Vecchio liegt am Boboli-Hügel der Palazzo Pitti. Es ist 36m hoch und erinnert an eine Burg.

Er wurde1458 für Lucca Pitti erbaut und zwischen 1500 und 1700 mehrmals ausgebaut.

Im Erdgeschoß befindet sich ein Kutschenmuseum mit königlichen Karossen, sowie die Silbersammlung und andere Kleinodien aus dem Besitz der Medici.

Im ersten Stockwerk erstreckt sich die bedeutende Pitti-Galerie. Sie wurde im 16. Und 17. Jh. von der Familie Medici angelegt und umfaßt hunderte von Gemälden, darunter Meisterwerke von Raffael und Tizian. Angeschlossen sind ehemalige königliche Gemächer.

Im zweiten Stock ist eine Sammlung moderner Kunst aus dem 19. Und 20. Jh., vorzugsweise mit Werken italienischer Künstler, zu besichtigen. Interessant auch der Palazzina della Meridiana mit einer Kostümgalerie.

Im Süden des Palazzo Pitti beginnen die Boboli-Gärten mit einem Areal von 45 000qm. In dem Garten, der sich in Terassen den Hang aufwärts zieht, befinden sich Brunnen und Statuen und er bietet sehr schöne Ausblicke über Florenz.

Dort finden wir auch den Palazzino del Cavaliere in dem ein Porzellanmuseum mit italienischen, deutschen und französischen Exponaten untergebracht ist.

Nordöstlich des Palazzo Pitti erhebt sich die Kirche Santo Spirito, eine Basilika, die im 15. Jh. nach Plänen von Brunelleschi erbaut wurde. Der Glockenturm ist von 1543. Sie hat eine sehr schöne Sakristei, 15. Jh., sowie beachtenswerte Altarbilder und zwei Kreuzgänge aus dem 16. Jh.

Westlich davon befindet sich die ehem. Klosterkirche der Karmeliter Santa Maria del Carmine. Nach einem Brand im Jahre 1782 wurde sie fast vollständig erneuert, trotzdem sind im Inneren in der Brancacci-Kapelle Fresken aus der Apostellegende von 1424-1427 erhalten.
Ausflüge

Auf keinen Fall sollte man es versäumen Fiesole zu besuchen. Diese alte Etruskersiedlung, in römischer Zeit Faesulae genannt, war von gewaltigen Mauern umgeben die teilweise noch erhalten sind. Der Dom im Zentrum des Ortes wurde zwischen dem 11. Und 13. Jh. im toscanisch - romansichen Stil erbaut. Dahinter befindet sich ein Ausgrabungsgelände mit Resten eines etruskischen und eiines römischen Tempels sowie einem gut erhaltenen, römischen Theater. Im Stadtpark liegt die Kirche Sant`Allessandro von deren Terasse man einen besonders schönen Ausblick hat.