Kopfbild DEKOR Italien

Lucca

Provinz: Lucca/ Region Toskana oder Toscana/ Höhe: 17m.über dem Meer / Einwohner 90 000

Lucca ist Hauptstadt der Provinz gleichen Namens und Sitz eines Erzbischofs.

Die Stadt liegt am linken Ufer des Flusses Serchio, etwa 23km von Viareggio entfernt, im Landesinneren.

Lucca hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.

Bereits 177 v. Chr.  römische Kolonie, kam die Stadt nach dem Ende des römischen Reiches unter die Herrschaft der Osrgoten, der Langobarden und der Franken. Danach war sie Hauptstadt der Markgrafschaft Tuscien, kam in den Besitz der Scaglier und fiel danach an Flroenz.

Bild: toskana_lucca1369 erkauften sich die Bürger Luccas für 100 000 Goldgulden, damals eine ungeheuere Summe, von Kaiser Karl IV, die Freiheit die auch bis zur Zeit Napoleons erhalten blieb.

1805 setzte dieser seine Schwester Elsa hier als Fürstin ein und 1817 kam die Stadt an die Familie Bourbon-Parma, 1847 an die Toskana.

Große Söhne Luccas sind der Bildhauer Matteo Civitali (1436-1501) und der Komponist Giacomo Puccini.

Der größte Platz der Stadt, die Piazza Napoleone ist auch der Mittelpunkt von Lucca.

Er wurde von Napoleons Schwester Elisa Baccchiocci angelegt und hier steht auch der Herzogspalast, erbaut zwischen 1578 und 1728.

Geht man von der Piazza Napoleone über die Via Duomo, so gelangt man zur Piazza San Martino mit dem gleichnamigen Dom.

Er wurde im 6.Jahrhundert begründet und im 12., bzw. 14. Jahrhundert vollendet.



Die romanische Fassade von 1204 ist reich geschmückt, die Reliefs in der Vorhalle werden Nicola Pisano zugeschrieben. Kostbare Reliefs befinden sich auch an der Innenseite des Kirchenportals und im Inneren des Domes der ein dreischiffiges Langhaus bildet, sind viele kostbarste Skulpturen und Gemälde erhalten.

Im linken Seitenschiff befindet sich eine kleine, achteckige Kapelle aus dem 15. Jahrhundert in der ein orientalisches Kruzifix aus dem 11.Jh., das ?Volto Santo“, aufbewahrt wird. Diese Kostbarkeit wird nur an wenigen Festen im Mai und September enthüllt.

Der Erzbischölfliche Palast schließt sich an das hintere Ende des Doms an. Er wurde im 18. Jahrhundert umgestaltet und beherbergt eine wertvolle Bibliothek.

Die kleine gotische Kapelle Santa Maria Rosa von 1309 befindet sich an der Rückseite des Palastes.

Westlich des Domes liegt die Kirche San Giovanni aus dem 12.Jh.. Sehenswert ist hier das Portal mit dem Relief einer Madonna von 1187.

Säulenreihen unterteilen das Kircheninnere in drei Schiff an deren Ende ein sehr schönes Baptisterium liegt.

Die Via Vittorio, eine belebte Passage führt von der Piazza Napoleone zur Piazza San Michele die auf dem alten Forum der Stadt erbaut wurde.

Hier finden wir die Kirche San Michele in Foro aus dem 12. Jh., ein besonders schönes und reich verziertes Gebäude und den Palazzo Pretorio von 1492.

Ihnen gegenüber liegt in der Via di Poggio die Casa Natale di Giacomo Puccini, das Geburtshaus des berühmten Komponisten mit einem Bronzedenkmal.

Westlich davon beherbergt der Palazzo Mansi aus dem 17. Jahrhundert die Pinacoteca Nazionale, die staatliche Gemäldegalerie mit einer sehenswerten Sammlung der Werke von Reni, Tintoretto und anderer Meister.

 Geht man dagegen von der Piazza San Michele in östlicher Richtung weiter, so kommt man in die Via Fillungo mit den beiden Kirchen San Cristoforo ( 11.-12.Jh) und San Salvatore aus der gleichen Zeit.

An dieser Straße liegen sehr viele schöne und alte Adelspaläste, geht man sie weiter in nördlicher Richtung kommt man zur Piazza San Frediano. Hier befindet sich eine gleichnamige Kirche, die der Legende nach bereits im 6.Jahrhundert von dem Iren Fridigarius gegründet wurde. Ab 1112 wurde sie umgebaut, an der Fassade ist ein kostbares Mosaik aus dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben.

Im Inneren ein sehr schöner Marmoraltar von 1442 und ein Taufbecken aus dem 12. Jh.

Sehenswert ist auch der schlanke Glockenturm mit dem durchbrochenen Bogenwerk

An der Piazza del Mercato, unweit der Piazza San Frediano findet man die Arena des ehemaligen Amphitheaters. Auf den Grundmauern dieser Anlage wurden die Häuser des Platzes erbaut.

Erhalten geblieben sind zwei Reihen mit je 54 Arkadenbögen.

Östlich davon steht eine sehenswerte Pfeilerbasilika aus dem 12. und 13. Jh., die Kirche San Pietro Somaldi, noch weiter in östlicher Richtung kommt man zur Kirche San Francesco von 1228.

Die Via Guingi führt südlich des Amphitheaters zu einem massigen Turm dessen Spitze bewachsen ist. Er ist das Wahrzeichen eines Ensembles von Stadthäusern, der Casse dei Guingi. Sie waren im Besitz der Adelsfamilien die Lucca im 15. Jahrhundert beherrschten. Dies war eine Zeit des Friedens die den Wohlstand der Stadt mit begründete.

Ganz in der Nähe liegt die Kirche Santa Maria Forisportam aus dem 13. Jahrhundert mit einem frühchristlichen Sarkophag der als Taufbecken dienst. Der Beiname Forisportam deutet darauf hin, dass die Kirche sich seinerzeit ausserhalb der Stadttore befand.

Überreste der Stadtbefestigung aus dem 13.Jahrhundert findet man am Ende der Via Santa Croce. Hier steht auch die uralte Porta San Gervasio die durch zwei mächtige Rundtürme beeindruckt.

Das interessante Museo Nazionale  liegt im Osten der Stadt in der Villa Paolo Guingi aus dem 15. Jh.

Es  verfügt über beachtliche Sammlungen aus etruskischer bis mittelalterlicher Zeit und eine sehenswerte Gemäldesammlung.

Empfehlenswert ist ein Spaziergang auf den 4200m langen Stadtwällen aus dem 16. und 17. Jh., die ?Passegiaggio delle Mura Urbane“.  Man hat von dort besonders schöne Ausblicke auf die alte Stadt und die Umgebung.

Schwefelthermen findet man in den bekannten Bädern um Lucca, San Giuliano Terme mit radioaktivem und Bagni di Lucca mit salzhaltigen Schwefelquellen.

Besonders Bagni di Lucca war bereits zu römischer Zeit bekannt und verfügt über reichhaltige Kureinrichtungen.

Die Quellen sind zwischen 37 und 54 Grad heiß und werden bei vielerlei Beschwerden empfohlen.