Ca. 50 km von Mailand entfernt liegt die Provinzhauptstadt Piacenza. Sie wurde bereits im Jahre 219 v. Chr. von dem Römern unter dem Namen Placentia gegründet.
emilia_piacenzaZur Zeit des Mittelalters gehörte Piacenza dem lombardischen Städtebund an und 1545 wurde es vom Papst zum Herzogtum erhoben. In dieser Zeit entstand auch die Stadtbefestigung, sie hat eine Länge von 6,5km.
Mittelpunkt der Stadt ist die Piazza dei Cavalli mit 2 eindrucksvollen, barocken Reiterstandbildern der Herzöge Alessandro und Ranuccio Farnese. Hier liegt auch der Palazzo del Comune ( 13.Jh.), das zinnenbewehrte, mittelalterliche Rathaus. Seine Fenster sind durch schöne Ornamente geschmückt.
In seiner Nähe der Palazzo del Govrnatore von 1781 und die schöne, gotische Backsteinkirche San Francesco von 1278.
Der Dom von Piacenza, eine große, dreischiffige Basilika mit einem Glockenturm von 1333 wurde im 13. Jh. erbaut. Im Inneren großartige Deckenfresken aus dem 17. Jh. und eine sehr schöne Krypta, deren Gewölbe auf 108 Säulen ruht.
Geht man vom Dom in Richtung Bahnhof so kommt man zu der Kirche San Savio mit ihrer Barockfassade von 1721. Erbaut wurde diese Kirche aber im romanischen Stil zu Beginn des 12. Jh.und in Chor und Krypta im 12. Jh. mit wunderschönen Mosaiken geschmückt.
An der Piazza Sant`Antonio, südwestlich vom Dom wurde im 11. Jh. über einer frühchristlichen Kapelle die Bischofskirche Sant`Antonio erbaut. Ihr gegenüber das Teatro Verdi mit einer schönen, klassizistischen Fassade.
Einen Besuch lohnt auch die Galleria d Arte Moderna mit einer Sammlung italienischer Malerei aus dem 19. Jh.
Der Corso Cavour ist die Hauptstraße von Piacenza.Über ihn erreicht man den eindrucksvollen Palazzo Farnese der im 16. und 17. Jh. erbaut wurde. Hier residierte einst das Geschlecht Farnese, heute befindet sich hier das Städtische Museum mit archäologischen Funden wie der berühmten, etruskischen Bronzeleber aus dem 3./2. Jh. v. Chr. und einer Sammlung mittelalterlicher Kunst.
Am nördlichen Rande der Stadt erhebt sich die Renaissancekirche San Sisto aus dem 15. und 16. Jh. Für diese Kirche malte Raffael die berühmte ?Sixtinische Madonna“. Das Original wurde 1754 nach Dresden verkauft und durch eine Kopie ersetzt. Sehenswert ist hier auch das Grabmal der Margarethe von Österreich aus dem 16. Jh.
An der Piazzale della Crociata im Nordwesten der Stadt rief Papst Urban II im Mittelalter zum ersten Kreuzzug auf. Hier steht die Renaissancekirche Madonna di Campagna, im Inneren der Kuppel eindrucksvolle Fresken aus dem 16. Jh.
3km ausserhalb der Altstadt an der Straße nach Parma lohnt das Collegio Alberoni mit seiner großen Bibliothek, dem Observatorium und den umfangreichen Sammlungen von Wandteppichen und Gemälden einen Besuch.
Das Kloster von Bobbio liegt 44km von Piacenza entfernt. Hier ist die Grabstätte des Missionars Columban, einem Mönch aus Irland, der 615 in Bobbio starb. Das Kloster und die Kirche wurden im 15. und 17. Jh. total umgebaut. Der sehenswerte Kirchenschatz befindet sich im Museo di San Colombano.
25km südöstlich von Piacenza lohnt die schöne, mittelalterliche Stadt Castell`Arquato einen Besuch. An der Piazza Matteotti liegt der Palazzo Pretorio von 1293, die Reste der ehemaligen Burg und die romanische Kollegiatskirche aus dem 12. Jh. In ihrem Kreuzgang ein sehr gut ausgestattetes, kleines Museum.