Modena liegt am Rande der oberitalienischen Tiefebene und ist durch seine Universität, sowie durch seine Rolle als Industrie - und Handelszentrum eine der wichtigsten Städte der Emilia - Romagna.
Sie wurde von keltischen Bojern gegründet und 183 als Kolonie mit dem Namen Mutina, dem römischen Reiche einverleibt. Im 12. und 13. Jh. gehörte Modena zum Lombardischen Städtebund und kam 1288 unter die Herrschaft der Familie Este. Diese erhielt 1452 den Herzogstitel für die Stadt und herrschte bis zum Jahr 1796.
Modena wird von der alten Via Emilia durchquert. Sie ist heute mit ihren schattigen Laubengängen die beliebteste Flanierstraße der Stadt und verläuft nördlich des Domes in der Altstadt von Modena. Hier liegt die Kirche San Giovanni Battista von 1730, in ihrem Inneren eine sehenswerte bemalte Tonplastik aus dem 15. Jh.
Ca. 200 m weiter auf der Via Emilia kommen wir zur Barockkirche Sant`Agostino in der man eine Renaissanceplastik, die ? Beweinung Christi“ sehen kann.
Unmittelbar an die Kirche schließt sich der Palazzo dei Musei aus dem 18. Jh., an. Hier sind die Galleria Estense, eine sehenswerte Gemäldegalerie, die Biblioteca Estense, eine der bedeutendsten Bibliotheken Italiens, das Museo Estense mit kunstgeschichtlichen Exponaten das Museo Lapidario mit Funden der Römerzeit, das Museo Civico mit archäologischen Sammlungen sowie das Museo Civico del Risorgimento mit einer Ausstellung über die Italienischen Freiheitskämpfe des 19. Jh., untergebracht.
Das wichtigste Bauwerk von Modena ist wohl der eindrucksvolle Dom am Corso Duomo. Er wurde ab 1099 als dreischiffige Basilika erbaut und wird von dem reich verzierten, mit einem spitzen Helm versehenen, 88m hohen Campanile, dem Torre Ghirlandina ( 1100-1390) überragt. Ganz außerordentlich prächtig ist die Eingangsseite. Sie ist mit Löwen aus Marmor, einer prachtvollen Fensterrose aus dem 13. Jh., und an den Portalen mit 4 Reliefs aus dem 12. Jh. geschmückt. Diese gehören zu den frühesten romanischen Skulpturen Italiens.
Im Inneren ist die reich mit Skulpturen geschmückte Kanzel, sowie die Lettner, die den erhöhten Chor abschließen besonders zu erwähnen.
Unter dem Chor liegt die Krypta. Hier befindet sich eine sehr schöne, farbige Terrakottaplastik aus dem 15. Jh.
An der Nordseite des Domes liegt das Dommuseum u.a. mit romanischen Reliefs, die früher an den Strebepfeilern des Doms angebracht waren.
Etwa 500m nordöstlich des Domes liegt an der Piazza Roma der Palazzo Ducale aus dem 17. Jh. , ein Palast von enormen Ausmaßen. Hier befindet sich heute eine Militärakademie, daher hat man leider keinen Zutritt.
An den Palast schließt sich der Giardini Publici, der ehemalige Schloßgarten an. Hier liegt eine kleine Villa aus dem 17. Jh., die für die Herzöge von Este erbaut wurde.
10km nördlich von Modena liegt nahe bei dem Ort Nonantula die Abtei Abbazia di Nanontula. Sie wurde im 8. Jh. gegründet und hatte ihre Blütezeit im Mittelalter. Später wurde das Kloster mehrmals geplündert und zerstört. Die Kirche, eine Basilika aus Backstein, wurde im 12. Jh. erbaut.
Besonders schön ist die Ostseite der Kirche, sowie das Hauptportal mit seinen schönen Reliefs. Der Innenraum wurde bei einer Restaurierung 1917 leider stark verändert. Das Gewölbe der dreischiffigen Krypta ruht auf 64 Säulen, deren Kapitelle reich geschmückt sind.
Sehenswert ist der Kirchenschatz mit alten Handschriften und kostbaren Exponaten.
Einen Ausflug lohnt auch Carpi, eine schöne Stadt, ca. 18km von Modena entfernt.
Sie wurde von 1327 bis 1525 von der Herzogsfamilie Pio beherrscht die dort, an der Piazza dei Martiri, ihre Residenz erbaute. Im Obergeschoß des Schlosses sind sehr schöne, Räume mit Fresken aus der Renaissance zu sehen. Hier ist auch das Stadtmuseum zu besichtigen.
In einem der Schloßhöfe wurde eine Gedenkstätte für die Opfer des zweiten Weltkrieges errichtet.
Dem Schloß gegenüber ist die Piazza von einem 210m langen Laubengang eingefasst, an der nördlichen Seite erhebt sich der Dom aus dem 16. Jh. Seine Fassade stammt von 1667.
Der alte Dom, ?la Sagra“ mit seinem eindrucksvollen, romanischen Glockenturm befindet sich hinter dem Schloß. Mit seinem Bau wurde 751 begonnen, im Inneren sind sehr schöne Fresken aus dem 13. bis 15. Jh. zu sehen.