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Parma

Provinz Parma/ Region Emilia - Romagna/ Höhe 52m über dem Meer/ Einwohner 170 000

Früher war Parma die Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums, heute ist sie die Hauptstadt der Provinz Parma. Sie liegt am Fuße des Apennin und an dem Fluss Torrente Parma.

Mitten durch die Stadt verläuft die antike Via Emilia. Parma wird durch den Torrente Parma in die neue Innenstadt am rechten Ufer und die Altstadt am linken Ufer geteilt.

Die Stadt ist Sitz einer Universität.

Bild: emilia_parmaParma war ab 183 v. Chr. römische Kolonie und wurde im Mittelalter durch die Universität und die Wollweberei bekannt. 1341 - 1512 gehörte Parma zu Mailand und fiel danach an den Kirchenstaat. Papst Paul III machte Parma zusammen mit Piacenza zu einem Herzogtum das er 1545 seinem Sohn Pier Luigi Farnese vermachte. Die Familie Farnese herrschte hier bis 1731, danach wurde Parma den Bourbonen übergeben. 1806 fiel die Stadt an Frankreich und seit 1816 wurde Marie Luise, die Habsburger Erzherzogin und Gemahlin Napoleons I Herzogin von Parma. nach ihrem Tod kam die Stadt wieder an die Bourbonen und 1860 kam Parma an Sardinien und unmittelbar danach zum Königreich Italien.

Große Söhne der Stadt waren die Maler Coreggio ( 1489-1534) und Parmigianino ( 1503-1540), sowie der Dirigent Arturo Toscanini.

An der Piazza Garibaldi, dem Mittelpunkt der Stadt, stehen einige, sehr eindrucksvolle, historische Bauwerke wie der Palazzo del Governatore aus dem 13. Jh. mit seiner schönen Fassade und der Palazzo del Comune ( 17. Jh.) In der Nähe der Piazza liegt auch die Universität mit dem Museo di Storia Naturale.

Von hier aus erreicht man schnell die Pinacoteca ?Giuseppe Stuard“ mit einer einmaligen Gemäldesammlung.

Nördlich der Piazza Garibaldi liegt die Piazza del Duomo an der der Dom, eine romanische Basilika aus dem 12. Jh. mit ihrem 63m hohen Glockenturm liegt. Im Inneren des Domes sind besonders die Kuppelfresken von Coreggio und ein Relief mit der Kreuzabnahme Christi zu erwähnen. In der Domkrypta findet man die Reste eines frühchristlichen Bodenmosaiks und einige sehr alte Säulen.

In unmittelbarer Nähe des Domes liegt das Bischöfliche Palais und das wuchtige, achteckige Baptisterium, das von 1196 bis 1260 ganz aus Marmor erbaut wurde. Beachtenswert sind die Portale mit den schönen Reliefs, sowie die einmalig schönen Reliefs und Fresken im Inneren dieser Taufkapelle.

Die Renaissanceklosterkirche San Giovanni Evangelista von 1510 liegt östlich des Domes. Ihre Fassade und der Campanile entstanden im 17. Jh., die Fresken im Inneren sind von Coreggio und Parmigianino.

Man sollte auf keinen Fall einen Besuch der einmaligen ?Storica Farmacia di San Giovanni Evangelista“ versäumen. Dies ist eine alte Apotheke, deren gesamte Einrichtung aus der Renaissance stammt.

Westlich des Domplatzes kommt man zur Piazzale Marconi . Hier liegt der unvollendete Palazzo della Pilotta mit dessen Bau 1583 begonnen wurde. Den Namen hat er von dem Baskischen Ballspiel Pelota, das früher in den Innenhöfen des Palastes gespielt wurde.

Heute befinden sich hier mehrere Museen, die Biblioteca Palatina, die Nationalgalerie, das Museo Archäologico Nazionale und das Bodoni - Museum.

Im Obergeschoß des Palazzo befindet sich das Teatro Farnese, das um 1620 aus einem alten Waffensaal, der ganz mit Holz verkleidet wurde, entstand.

Vor dem Palazzo ein Verdi - Denkmal. Der berühmte Komponist stammte aus Le Roncole bei Parma.

In der Nähe der Piazzale Marconi liegt ein ehemalige Kloster der Benediktinerinnen. Der Speisesaal der Äbtissin, genannt die Camera di San Paolo oder die Camera del Coreggio ist mit sehr schönen Fresken dieses Malers ausgestaltet.

Südlich der Piazzale Marconi befindet sich das Teatro Regio ( 19. Jh.) und die Kuppelkirche Madonna della Steccata. Sie wurde nach dem Vorbild der Peterskirche in Rom im 16. Jh. erbaut und im Inneren mit sehenswerten Fresken ausgestaltet.

Lohnend ist auch ein Besuch im Lombardi - Museum im Palazzo di Riserva an der Piazza della Pace. Hier ist eine Sammlung von Gemälden und anderen Kunstwerken aus dem Besitz der Kaiserin Marie Luise, der Gemahlin Napoleon I zu besichtigen.

Weitere Museen sind das Museo di Arte chinese und Völkerkundemuseum, die südlich des Zentrums liegen.

Den ältesten Teil Parmas, den Oltretorrente oder Parma Vecchio, erreicht man wenn man von der Piazza Garibaldi aus durch die Strada Mazzini über den Ponte di Mezzo geht.

Man kommt dann zur Strada Massimo dÀzeglio, an der die Kirche Santissima Annunziata, eine wunderschöne Barockkirche, liegt. Mit ihrem Bau wurde bereits 1566 begonnen, die Kuppel stammt aus dem 17. Jh.

im Norden der Altstadt liegt der Parco Ducale mit dem Palazzo Ducale aus dem 16. Jh.Der Park ist nach französischer Manier angelegt und mit zahlreichen Statuen geschmückt.

Ebenfalls in der Altstadt, am Borgo Rodolfo Tanzi, steht das Geburtshaus des Dirigenten Arturo Toscanini.

20km von Parma entfernt liegt in der Po - Ebene das Dörfchen Brescello. Hier spielen die Geschichten vom Don Camillo und Peppone des Schriftstellers Giovanni Guareschi.

Sabbioneta, ca. 30km von Parma entfernt wurde im 16. Jh. als Sitz eines Fürsten der Renaissance im Auftrag von Vespasiano Gonzaga angelegt. Sehenswürdigkeiten sind die Festungswerke, der Palazzo del Giardino in dem heute Festlichkeiten abgehalten werden und der Palazzo Ducale mit seinen wunderschönen, geschnitzten Holzdecken. Die Chiesa dell`Incoronata beherbergt das Grab des Stadtgründers.

Einen schönen Ausflug kann man von Parma auch zur Burg von Torrechiara aus dem 15. Jh. machen. Sie liegt bei dem Dorf gleichen Namens, in den Apeninnen, 17km von Parma entfernt.. Die Burg ist von doppelten Festungsmauern mit Türmen umgeben und besitzt einen Bergfried. Sehenswert ist die Camera d`Oro, der Goldsaal der Burg mit Fresken und bemalten Wandkacheln.