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Venedig

Provinz Venedig oder Venezia/ Region Venetien oder Veneto/ Höhe 1m über dem Meer/ Einwohner 306 000

Vorbemerkung

Wir empfehlen Reisenden die Venedig besuchen möchten den Erwerb eines speziellen Reiseführers. Hier können wir Ihnen nicht mehr als eine kurze und auch unvollständige Beschreibung aller Sehenswürdigkeiten dieser bemerkenswerten Stadt bieten.

Am Adriatischen Meer, in der Lagune von Venedig liegt die Stadt Venedig. Die Lagune, ein 55km langes und bis zu 12km breites Brackwassermeer, wird durch vorgelagerte Nehrungen - das ist angeschwemmtes Land - von der Adria getrennt. Dadurch hielten sich über Jahrhunderte die Überschwemmungen in Grenzen. Mit dem Festland ist die Stadt durch einen Straßen - und Eisenbahndamm verbunden.

Venedig ist die Hauptstadt der Region Venetien, beherbergt eine Universität, 2 Hochschulen und eine Vielzahl von Bibliotheken, Museen und Archiven. Alle 2 Jahre findet hier die Biennale für zeitgenössische Kunst statt, die eine der ganz wichtigen Kunstausstellungen Europas ist.

Das unvergleichliche Stadtbild von Venedig wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Wenn man über den Canal Grande fährt oder auf der Piazza San Marco steht, vermitteln die stolzen Adelspaläste und Kirchen eine Ahnung von der Bedeutung und der Macht, die diese Stadt in früheren Jahrhunderten besaß.

Erbaut  wurde Venedig auf 118 kleinen Inseln die durch ca. 400 Brücken miteinander verbunden sind. Wenn der Venezianer von Piazza spricht, so meint er damit immer die Piazza San Marco. Andere Plätze der Stadt werden Calle oder Salizza genannt.

Da die Häuser auf Holzpfählen erbaut wurden die durch die Jahrhunderte und vor allem durch die Bild: venetien_venedigIndustrieabwässer zersetzt werden, ist die Stadt vom Verfall bedroht. Dies wird noch durch die Landsenkung verschlimmert, die sich in den letzten Jahrzehnten sehr beschleunigt hat und die auch der Grund für die immer häufiger werdenden Überschwemmungen darstellt. Eine Die schwerste Überschwemmung in der Geschichte der Stadt war am 4. 11. 1966. Damals stand der Markusplatz 140cm unter Wasser. An den Eingängen der Lagune wird deshalb ein groß angelegtes System aus Sperrwerken und mobilen Deichen angelegt um Venedig vor weiteren Überflutungen zu schützen.

Wie anderswo Bus, Straßenbahn oder Taxi benutzt man in Venedig die Linienboote und die Gondeln. Alleine am Canal Grande befinden sich 15 Anlegestellen für Linienboote. Empfehlenswert ist eine Fahrt mit der Linie 5, man sieht dabei viele interessante Gebäude und Stätten von Venedig, z.B. das Arsenal und die Friedhofsinsel San Michele.

Die wichtigsten Branchen in der Stadt sind Tourismus, Kunsthandwerk sowie Handel - und Dienstleistungen. Industrieansiedlungen findet man dagegen in den Stadtteilen Mestre und Marghera, beide auf dem Festland gelegen. Der Hafen von Venedig ist einer der bedeutendsten in Italien.

Etwas ganz besonderes ist der Carneval von Venedig. Hier wurde eine alte Tradition der Lagunenstadt  wiederbelebt, die im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten war und die gerade für uns moderne Menschen einen ganz besonderen Zauber, eine einmalige Faszination ausstrahlt.

Im Altertum siedelten im Bereich des heutigen Venedig die Veneter. Diese gingen im 3.Jh. v. Chr. mit Rom ein Schutzbündnis ein und wurden bald darauf romanisiert. 451 flüchteten Küstenbewohner auf die Laguneninseln. Sie schlossen sich 697 unter der Leitung eines Dogen zum Venetischen Seebund zusammen.

Rivus Altus ( Rialto ) hieß das heutige Venedig, das 811 Sitz der Regierung wurde. 829 wurden die Gebeine des Evangelisten Markus aus Alexandria überführt und dieser ist seitdem der Schutzpatron der Republik. Seit diesem Zeitpunkt führt Venedig auch den geflügelten Löwen im Wappen.

Aufgrund der günstigen Lage zwischen Byzanz und dem Abendland, vollzog sich im Mittelalter der Aufstieg von Venedig. Die Venezianischen Truppen besetzten die Ostküste von Afrika und eroberten 1204 Konstantinopel. Venezianer siedelten an den Küsten Kleinasiens und Griechenlands.

Künstlerisch stand die Stadt ganz unter dem Einfluß von Byzanz, Die Basilika San Marco ist hierfür ein eindrucksvolles Beispiel.

1380 besiegte Venedig in der Schlacht bei Chioggia den Erzrivalen Genua, beherrschte danach das gesamte östliche Mittelmeer und eroberte Verona, Brescia und Bergamo ( Terra Ferma ).

Durch das Vordringen der Türken im 15. Jh., durch die Entdeckung neuer Seewege nach Indien und den Rückgang des Levantehandels verlor Venedig nach und nach an Bedeutung und Einfluß. Weiter geschwächt wurde die Republik durch die Kriege zwischen Spanien und Österreich, in die sie im 16. Jh. verwickelt wurde. 1718 endeten die Türkenkriege mit dem Verlust aller orientalischen Besitzungen. 1797 eroberten die Franzosen Venedig und beendeten damit die Selbständigkeit der Stadt. Nach 1815 fiel die Stadt an Österreich und schloß sich dann 1866 an das neue Königreich Italien an.

Canal Grande

Dieser Kanal ist die Hauptverkehrsader der Lagunenstandt.. Er ist knapp 4km lang bis zu 5m tief und 30 bis 70m breit. Hier, an den prunkvollen Stadtpalästen kann man am besten die Entwicklung der Baustile vom 13. bis ins 18. Jahrhundert erkennen und sich ein Bild von Pracht und Reichtum des alten Venedigs machen. Die Pfähle vor den Palazzi tragen die Farben ihrer Besitzer und waren zum Schutz der anlegenden Gondeln gedacht.

Unmittelbar in Bahnhofsnähe steht die Kirche Santa Maria degli Scalzi, die Kirche der ehemaligen Barfüßer, erbaut 1683 - 1705.

Ursprünglich im 13. Jh. wurde der Palazzo Fondaco del Turchi erbaut. Er ist ein typisches Beispiel für den venezianisch - byzantinischen Stil und wurde im 19. Jh. erneuert. Heute befindet sich dort das Naturgeschichtliche Museum.

Einen der schönsten Renaissancepaläste Venedigs, den Palazzo Vendramin - Calergi ( 1509 ) kann man schräg gegenüber bewundern. Hier starb 1883 Richard Wagner, heute befindet sich hier im Winter das städtische Casino.

Auf der rechten Kanalseite steht der Barockpalast Ca`Pesaro ( 1710 ) mit seiner einmalig schönen und prunkvollen Fassade. Heute ist hier das Museum für Ostasiatische Kunst.

Wenige Jahre später entstand der Palazzo Corner della Regina als Pendant zum Ca`Pesaro.

Der schönste gotische  Palast von Venedig ist zweifellos der Ca`d`Oro, das sog. ?Goldene Haus“ aus der ersten Hälfte des 15. Jh.. Damals war die Fassade mit den wunderschönen Maßwerkfenstern vergoldet, heute ist sie das nicht mehr und trotzdem strahlt dieser Palazzo einen ganz eigenen Zauber aus. In seinen Räumen befindet sich heute die Galleria Franchetti mit Werken von van Dyk, Tizian, Tintoretto und anderen.

Schon im 13. Jh. gab es eine Deutsche Handelsniederlassung in Venedig. Der Fondaco del Tedeschi, erbaut im 13.Jh., wurde 1506 nach einem Brand erneuert. Heute befindet sich die Hauptpost darin.

Die bekannteste Brücke von Venedig ist zweifellos die Ponte di Rialto. Sie wurde im 16.Jh. erbaut und überspannt, 48m lang und überdacht, den Canal Grande.

In ihrer Nähe befinden sich der Palazzo Loredan ( heute Sitz der Stadtverwaltung )  und der Palazzo Frasetti. Beide entstanden im 13.Jh. und sind gute Beispiele des frühen, venezianischen Palasttypus.

Im Jahr 1575 wurde der Palazzo Grimani vollendet der mit seiner wunderbar gegliederten Fassade als beispielhaft für den Palastbau der Hochrenaissance gilt.

Es schließen sich der Palazzo Corner - Spinelli ( 15.Jh. ) und der gotische Palazzo Pisani - Moretta an. Letzterer mit sehr schönen Maßwerkfenstern im Obergeschoß.

Die Palazzi Moncenigo, 4 Paläste, sie gehörten alle der Familie Moncenigo, liegen auf der linken Seite, kurz vor der letzten Schleife des Kanals. Sie stammen aus dem 16. - 17. und 18. Jh.

Darauf folgt der Palazzo Contarini delle Figure, ein Renaissancebau, der seinen Namen von den Ornamenten an der Fassade erhielt.

An der Einmündung des Rio di Ca`Foscari liegt der manieristische Palazzo Balbi aus dem 16.Jh.

Dieser Fluß liegt zwischen der Ca`Foscari und dem Palazzo Giustinian. Beide Häuser gehören zusammen und bilden einen eindrucksvollen Palastkomplex den der Doge Francesco Foscari 1452 prachtvoll umbauen ließ. Heute ist hier der Sitz der Universität.

Bereits unter dem Einfluß des beginnenden Klassizismus entstand 1770 einer der jüngsten Paläste von Venedig, der Palazzo Grassi. Er dient heute Ausstellungszwecken und hat einen ungewöhnlichen, quadratischen Innenhof.

Ziemlich genau gegenüber steht der Palazzo Ca`Rezzonico. Er wurde im 17. und 18. Jh. im Stil des Barock erbaut.

Direkt nach der Ponte dell`Academia von 1932 erhebt sich der Palazzo Franchetti, ein sehr hübscher, gotischer Palast.

An der Fassade des Palazzo Contarini dal Zaffo, begonnen 1490, kann man sehr gut den Übergang von der Gotisch zur Renaissance nachvollziehen.

Im Palazzo Ca`Venier dell Leoni, der 1749 begonnen wurde, aber unvollendet blieb, befindet sich heute das berühmte Gugenheimmuseum.

Ihm gegenüber liegt der Palazzo Corner aus dem 16. Jh. Er ist einer der prächtigsten Renaissancepaläste in Venedig.

Der Legende nach ist der Palazzo Contarini - Fasan, ein gotischer Palast aus dem 15. Jh., das ?Haus der Desdemona“. Interessanterweise hat er nur die Breite eines Zimmers.

Kurz vor der Einmündung des Canal Grande in den Bacino di San Marco erhebt sich eindrucksvoll die Kirche Santa Maria della Salute mit ihrer schönen Kuppel. Sie wurde 1631 - 1681 zur Erinnerung an die Pest des Jahres 1630 im Stil des Barock erbaut. Im Inneren befinden sich sehr schöne Altarbilder, zum Teil von Tintoretto und Tizian.

Piazza San Marco

Man nennt diesen wunderschönen Platz auch den ? Salon Venedigs“. Kein Wunder, denn durch seine Größe und die Schönheit seiner Bauten vermittelt er ein gutes Bild von der Pracht und der Größe Venedigs in früheren Jahrhunderten. Er ist 175m lang und zwischen 56 und 82m breit und komplett mit Marmor - und Trachyt belegt und wird an drei seiner Seiten durch die Bogengänge der Prokuratie eingerahmt. Hier finden auch heute noch Konzerte und andere Veranstaltungen statt.

Die Amtsgebäude der ehemals höchsten Beamten der Republik, schließen den Platz nach drei Seiten hin ab. Die Procuratie Vecchie, erbaut 1480 - 1517,  ist mit der schönen Fassade und den Arkaden ein schönes Beispiel venezianischer Frührenaissance. Hier findet man auch das bekannte Caffe Quadri Die Procuratie Nuove wurde 1584 - 1640 erbaut. hier residierte Napoleon, als er Venedig zu Anfang des 19. Jh. einen Besuch abstattete .Im Obergeschoß der Procuratie Nuove befindet sich heute das Archäologische Museum,  unter den Arkaden elegante Geschäfte und das berühmte Caffe Florian, das bereits 1720 erwähnt wurde.

Neben der Procuratie Vecchie steht der im 15. Jh. erbaute Uhrenturm, eines der Wahrzeichen von Venedig. Auf seinem obersten Geschoß ist der Markuslöwe zu sehen, auf einer Plattform stehen zwei Mohren aus Bronze, die jede volle Stunde die Glocke schlagen.

Zwischen der alten und der neuen Prokurazie befindet sich in der Ala Napoleonica  von 1810 das Museo Corner, ein Museum für Kultur und Geschichte mit einer sehenswerten Gemäldesammlung.

 Der Campanile San Marco wurde im 12. Jh. errichtet, er ist 97m hoch ( Fahrstuhl ).Seine helmartige Spitze mußte 1905 - 1912 neu aufgebaut werden, sie war 1902 eingestürzt. Von dort hat man einen wunderbaren Blick über die Lagunenstadt.  Die Logetta, eine kleine Arkadenhalle am Fuß des Campanile (1540), besitzt eine sehr schöne Bronzetüre aus dem 18. Jh.

Die Piazetta liegt zwischen Markusplatz und Canale di San Marco. Sie wird von der Markusbibliothek und dem Dogenpalast eingerahmt. Dieser Platz entstand durch Erdaufschüttungen, hier stehen auch die beiden Monolithe, Granitsäulen aus Syrien oder Konstantinopel, mit einer Figur des hl. Theodor und des geflügelten Markuslöwen.

Die Liberia Marciana an der Westseite der Piazetta ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel eines Renaissancebauwerkes. Hier werden Exponate der Biblioteca Marciana gezeigt, insbesondere kostbare, alte Handschriften. ( Voranmeldung nötig ). Die Deckengemälde Im Vestibül sind von Tizian ( 1560 ), die Gemälde im Ehrensaal zum Teil von Veronese und Tintoretto.  Die eigentliche Bibliothek ist im Gebäude der Zecca von 1545 untergebracht.

Palazzo Ducale

Der Dogenpalast nimmt die Ostseite der Piazetta ein. Bereits 814 residierte hier der Doge von Venedig, das heutige Gebäude entstand zwischen 1309 und 1483. Die Innenausstattung stammt zum größten Teil aus dem 16.Jh.

Die Fassade des Palazzo ist spätgotisch, ungewöhnlich dabei ist, daß das Obergeschoß geschlossen, das Untergeschoß aber völlig durch spitzbogige Arkaden durchbrochen ist. Der Oberbau ist von Zinnen gekrönt und mit einem farbigen Muster aus Marmor ausgelegt.

Im Inneren besticht die Scala del Giganti, eine prunkvolle Marmortreppe aus dem 15. Jh. mit Statuen von Mars und Neptun. Sie führt ins Innere des Palastes. Im Erdgeschoß befindet sich heute das Museo dell`Opera. Die Prachträume im zweite und dritten Obergeschoß wurden nach zwei Bränden im 16. Jh. neu und ungeheuer kostbar ausgeschmückt.

Die Repräsentatiuonsräume im zweiten  Obergeschoß erreicht man über die Scala d`Oro, eine Prunktreppe mit kostbarsten Vergoldungen aus dem 16. Jh.

Die Salla del Maggior Consiglio im zweiten Obergeschoß nimmt mit einer Länge von 54m und einer Breite von 25m nahezu den gesamten Südflügel des Palazzo ein. Ihre Ausmalung preist die Geschichte Venedigs. Zu diesen Arbeiten haben u.a. Veronese und Tintoretto mit Germälden beigetragen. So ist das Tintoretto - Gemälde ?Paradies“ mit 24,60m x 7,5m eines der größten Gemälde der Welt. Von den Balkonen hat man einen wunderbaren Ausblick auf Venedig mit seinen Kirchen und Palästen.

Im Ostflügen sind die Dogengemächer ( 15. Jh. )sowie eine Gemäldesammlung aus dem Besitz der Dogen zu besichtigen. Die repräsentativen Staatsräume befinden sich im dritten Stock des Palazzo Ducale. Auch hier sind Deckengemälde von Tintoretto und Veronese, sowie Dogenbildnisse und ein Waffenmuseum in der ehemaligen Rüstkammer zu sehen.

Östlich vom Dogenpalast findet man die Ponte della Paglia, die sog. Strohbrücke. Von hier hat man einen sehr schönen Blick auf die Ponte del Sospiri, die Seufzerbrücke von 1595. Sie führt zur Hinrichtungsstätte und verbindet den Dogenpalast mit dem Prigione, dem Gefängnis.

Bassilica di San Marco

Dies ist die Grabeskirche des Evangelisten Markus, die Staatskirche und die Kirche des Dogen von Venedig. Im 9. Jh., entstand hier die erste Kirche für die Gebeine des Evangelisten. Sie wurde nach einem Brand 976 neu erbaut und im 11. Jh. durch eine Byzantinische Kuppelkirche ersetzt.. Nach der Eroberung von Konstantinopel ( 1204 ) wurde die Kuppel erhöht, die nördliche Vorhalle erbaut und es entstanden die beeindruckende Auskleidung der Kirche mit Mosaiken. Seitdem stehen auf der Galerie die 4 Bronzepferde. Sie waren Siegestrophäen des 4. Kreuzzuges. Die Originale kann man heute im Museo Marciano besichtigen. Der Figurenschmuck der oberen Fasade entstand im 14. - 16. Jh.

Die Mosaiken an den Innenwänden der Basilika stellen Szenen aus dem Alten Testament dar. Sie bedecken eine Fläche von ca. 4240qm. Im Langhaus sind Zyklen mit der Darstellung der Passion und Himmelfahrt Christi und des Pfingstwunders zu sehen, die im 12. und 13. Jh. entstanden und im 15. Jh. teilweise restauriert wurden.

Eines der kostbarsten Stücke der Innenausstattung ist die Pala d`Oro, ein großer, vergoldeter Altaraufsatz, der sich aus reich mit Emaille und Edelsteinen geschmückten Teilen zusammensetzt, die zwischen dem 10. und 14. Jh. in Konstantinopel und Venedig gefertigt wurden. Er befindet sich hinter dem Hochaltar, seine Schauseite ist der Apsis zugewandt.

Gegenüber der Pala d`Oro führt eine prachtvolle Bronzetüre aus dem 16. Jh. in die Sakristei.

Die Schatzkammer, besteht aus den Kunstschätzen, die die Venezianer nach der Eroberung von Konstantinopel nach Venedig brachten,. Sie befindet sich im rechten Querschiff. Dogengräber und ein Taufbecken von 1545 findet man im Baptisterium, im rechten Seitenschiff. Die Cappella Zen war ursprünglich zur Piazetta hin geöffnet. Hier ist das Grabmal des Kardinals Zeno aus dem frühen 16. Jh. zu besichtigen.

Links und rechts vom Hauptportal führen Treppen zum Museo Marciano in den ehemaligen Kirchenemporen. Hier werden einmalige Kostbarkeiten aus vielen Jahrhunderten gezeigt.

Stadtteil Castello

Die Riva degli Schiavoni ist eine Promenadenstraße, an der sich auch viele Anlegestellen der Stadt - und Linienschiffe befinden. Hier, an der Mündung des Rio del Vin entstand in der Mitte des 19. Jh., in dem Räumen des alten Palazzo Dandolo das Hotel Danieli, bis zum heutigen Tage eines der berühmtesten Nobelhotels der Welt. Am Ende der Uferpromenade sind die Ausstellungsräume in denen alle zwei Jahre die Biennale Internationale d`Arte stattfinden.

Ganz in der Nähe liegt die Kirche San  Zaccaria ( 1460 - 1500 ). Im Inneren ein Altarbild von Bellini ( 1505 ).

Nordöstlich davon erhebt sich der Palazzo Querini - Stampalia in dem sich die Pinacoteca Querini -Stampalia, eine bemerkenswerte Gemäldesammlung, befindet.

In unmittelbarer Nähe des Hotels Danieli findet man die Kirche Santa Maria Formosa. In ihrem Inneren sind einige sehr schöne Altarbilder zu besichtigen. Der weitläufige Campo di Santa Maria Formosa wird von sehr schönen Palazzi im Stil der Gotik und der Renaissance eingefaßt.

Eine der wichtigsten Kirchen des Bettlerordens in Venedig ist Santi Giovanni e Paolo, kurz ?Zanipolo“ genannt, eine im 14. und 15. Jh. errichtete, ehemalige Dominikanerkirche. Unter den dort befindlichen Dogengräbern ist besonders das Grabmal des Dogen Andrea Vendramin herauszuheben. Ebenso beachtenswert ist die neunteilige Altartafel die um 1480 entstand.

Auf dem Campo steht auch das berühmte Reiterstandbild des Söldnerführers Bartolomeo Colleoni ( 15. Jh.). Der Colleoni verkörpert in geradezu idealer Weise den Typus des stolzen und herrischen Condottiere der damaligen Zeit.

In Unmittelbarer Nähe der Kirche ? Zanipolo“ finden wir auch die Scuola Grande di San Marco ( 15. Jh. ). Sie wird heute als Krankenhaus genutzt und war früher das Bruderschaftshaus einer Wohlfahrtsvereinigung, die 1260 gegründet wurde.

Westlich des Campo steht die Kirche Santa Maria Miracoli, die - innen und aussen mit Marmor verkleidet - ein schönes Beispiel der Bauweise der Frührenaissance bildet. Sie wurde im 15.Jh. zur Verehrung eines wundertätigen Marienbildes errichtet.

In der Nähe der Rialto - Brücke erhebt sich die Chiesa San Salvatore, eine sehr schöne Kreuzkuppelkirche aus dem 16. Jh. mit einer Barockfassade aus dem 17. Jh. und einer beachtenswerten Innenausstattung.

Hier beginnt die Merceria di San Salvator, die in die Merceria dell`Orlogico mündet. Sie ist eine der wichtigsten und elegantesten Einkaufsstraßen Venedigs und mündet auf dem  Markusplatz.

Der Stadtteil San Marco

Wenn man vom Markusplatz in die Salizzada San Moise einbiegt an der die gleichnamige Barockkirche liegt, kann man über die Via 22 Marzo zum Campo S. Maria Zobenigo gelangen. Unmittelbar in seiner Nähe liegt das berühmte Teatro La Fenice. Es wurde im 18. Jh. erbaut und im Januar 1996 durch einen Brand fast vollkommen zerstört. Die UNESCO sammelt Spenden um dieses schöne Theater wieder aufzubauen.

Der Campo Santo Stefano, er geht im Süden in den Campo San Vidal über, ist wohl der belebteste Platz von Venedig. Stattliche Paläste wie z.B. der Palazzo Loredan ( 16. Jh.), der Palazzo Morosini ( 14.Jh., im 17. Jh. erneuert )und der Palazzo Pisani ( 17.Jh.), sowie die ehemalige Augustinerkirche  Santo Stefano ( 14. - 15. Jh.) prägen sein Bild.

Die Galleria dell`Accademia ist eine der berühmtesten Gemäldegalerien der Welt. In keiner anderen Gemäldesammlung kann man die Entwicklung der venezianischen Malerei so eindrucksvoll nachvollziehen. Diese Sammlung ging aus einer 1750 gegründeten Kunstgalerie hervor und ist seit 1807 hier, in den Gebäuden des ehemaligen Klosters Santa Maria della Carita` untergebracht. ( Schiffsanlegestelle ?Accademia“ )

Stadtteil S. Polo

Wenn man von der Anlegestelle Accademia zur Station San Toma` fährt, gelangt man zu der spätgotischen Backsteinbasilika I Fari mit ihrem hohen Glockenturm, die eine der wichtigen  Begräbnisstätten berühmter Venezianer und eine der schönsten und größten Kirchen von Venedig ist.

In ihrem Inneren finden wir eine Vielzahl von sehenswerten Kunstwerken der verschiedensten Epochen vom 15. bis zum 19. Jh. Hier liegen die Dogen Nicolo Tron`und Francesco Foscari, sowie die Künstler Tizian und Canova begraben. Hier befindet sich Tizians berühmte ?Pesaro - Madonna“, ein besonders schönes Altarbild. Sie wurde nach der Familie des Stifters so benannt, die hier auch ihre Grabkapelle hat.

Hinter der I Fari - Kirche erstreckt sich der Campo San Rocco der von den Bauten der Bruderschaft San Rocco eingerahmt wird. An der Nordseite die Kirche San Rocco, die erbaut wurde um die Gebeine des hl. Rochus aufzunehmen die 1485 von Venedig erworben worden waren. Man erhoffte sich von diesen Reliquien einen Schutz vor der Pest. Bis auf den Chor wurde die Kirche im 18. Jh. erneuert. sehenswert die Gemälde von Tintoretto, die sich in ihrem Inneren befinden.

Die Scuola Grande di San Rocco ( 16. Jh. )erhebt sich an der Südseite des Platzes. Hinter der schön gegliederten Fassade aus Marmor verbirgt sich einer der größten Kunstschätze Venedigs.

Insbesondere sind hier die Gemälde von Tintoretto hervorzuheben, die von Anfang an für dieses Haus bestimmt waren, sich also noch an ihrem Originalplatz befinden.

Die Scuola di San Giovanni Evangelista, sie beherbergt einen sehr schönen Vorhof von 1481 und ein eindrucksvolles Treppenhaus von 1500, erreicht man über den Campo San Stin.

Isola della Giudecca

Schon von weitem kann man auf der Isola della Giudecca, die vom Festland durch den gleichnamigen Kanal getrennt ist, die Kuppel der Kirche Il Redentore sehen. Im 16. Jh., als die Pest in Venedig wütete gelobte die Singoria den Bau dieser Kirche. Der Entwurf stammt von Palladio, im Inneren sind sehr schöne Bronzestatuen und Marmorreliefs zu sehen.

Östlich der Insel liegt das Inselchen San Giorgio Maggiore. Hier steht die gleichnamige Kirche, eine ehemalige Bendektinerkirche mit weißer Marmorfassade und einem beeindurckenden Kirchenraum der durch große Pfeiler gegliedert ist. Der Bau entstand im 16. und 17. Jh., der Entwurf stammte von Palladio. Im Inneren 2 Spätwerke des Malers Tintoretto. Der Campanile ist 60m hoch und bietet eine einmalige Aussicht.

Das ehemalige Klostergebäude mit seinen beiden Kreuzgängen und dem schönen Treppenhaus, befindet sich im Besitz der Fondazione Giorgio Cini, einer Stiftung, die sich insbesondere um die Restaurierung und Erhaltung von historischen Gebäuden verdient gemacht hat. Ausserdem wurden ein internationales Kulturzentrum mit einem Schauspielhaus, einem Freilichttheater und 30 Hörsälen eingerichtet.