Assisi
Provinz: Perugia/ Region Umbrien oder Umbria/ Höhe 405-500m über dem Meer / Einwohner 25 000
Assisi, auf Terrassen am Monte Subiaso gelegen, ist eine der meistbesuchten Pilgerstätten Italiens. Franziskus von Assisi ist der Italienische Nationalheilige, verehrt überall im Lande, aber natürlich ganz besonders hier, wo er begraben liegt.
Darüber hinaus ist Assisi eine bezaubernde, gut erhaltene mittelalterliche Stadt, die alleine schon aufgrund der bestens erhaltenen Altstadt mit der alles überragenden, mächtigen Rocca, ein vielbesuchtes Reiseziel darstellt.
Gegründet wurde die Stadt von den Umbrern, die Römer nannten sie Munizpium Assisium, und seit dem 11. Jh. war sie eine freie Kommune, die den Auseinandersetzungen der Guelfen mit den Ghibbelinen treu den letzteren zur Seite stand. Erst im 14. Jh. kam Assisi unter päpstliche Herrschaft.
Als 1997 ganz Umbrien von schweren Erdbeben erschüttert wurde, kam es leider auch in dieser schönen Stadt zu großen Schäden.
Größter Anziehungspunkt von Assisi ist zweifellos das Kloster und die Basilika di San Francisco, die am nordwestlichen Ende der Stadt prachtvoll und weithin sichtbar auf einem Hügel gelegen sind . Die Anlage wird durch massive Unterbauten gestützt.
Die Basilika ( 13. Jh.) wurde als Grabeskirche des beliebten Heiligen erbaut und besteht aus 2 übereinander gebauten Kirchen. Man betritt die einschiffige Unterkirche durch eine reich geschmückte Renaissance-Vorhalle und ein gotisches Portal. Das Langhaus ist oberhalb des Sockels vollständig mit Tempera-Fresken bedeckt die Ende des 13. Jh. entstanden. Sie stellen das Leben des Hl. Franziskus und die Leidensgeschichte Christi dar.
Insbesondere die Oberkirche wurde schwer von den Erdbeben betroffen, ganze Gewölbe -einschnitte sind dabei eingestürzt und manches ist leider unwiederbringlich verloren gegangen. Die Restaurationsarbeiten an der Basilika sind weitgehend abgeschlossen, vieles konnte doch noch gerettet werden.
Erwähnenswert ist der eindrucksvolle, zweigeschossige Kreuzgang, entstand Ende des 15. Jh.. Beeindruckend auch der Kirchenschatz mit kostbaren Tafelbildern, Kirchengerät und Reliquiaren.
Ein wenig südlich der Klosteranlage gelangt man zu der Benediktinerkirche San Pietro. Auch sie entstand im 13. Jh. und ihr Portal ist mit außerordentlich schönen Steinmetzarbeiten geschmückt.
Wenn man von der Franziskuskirche auf der Via San Francisco, die weiter oben zunächst Via di Seminario und dann Via Portica genannt wird, in Richtung Altstadt geht, ist es wie ein Eintauchen in längst vergangene Zeiten. Die Straße ist eingerahmt von den Fassaden mittelalterlicher Häuser, prachtvolle Palazzi aus der Zeit des Barock lockern das Bild auf. So gelangt man zur Piazza del Comune, dem Mittelpunkt der Altstadt. Direkt unter dem Platz liegen Ausgrabungen aus römischer Zeit, das Foro Romano. Man kann diese Zone durch einen Eingang in der Via Portica betreten.
Ebenfalls aus römischer Zeit stammt der kleine Tempel der Minerva. Er beherrscht das Bild des Platzes und durch seine Säulenvorhalle kommt man in die Kirche Santa Maria della Minerva. Diese wurde im 16. Jh. errichtet und im 17. Jh. im Stile des Barock umgebaut.
Neben dem Tempel erhebt sich ein mit Zinnen geschmückter Turm aus dem frühen 14. Jh.. Er gehört zum Palazzo del Capitano del Popolo, der im 13. Jh. erbaut wurde.
Ein besonders spannendes Ensemble liegt auf der entgegengesetzten Seite der Piazza. Es ist der im frühen 14. Jh. entstandene Palazzo dei Priori, der aus vier mittelalterlichen Häusern entstand. Heute ist hier die Stadtverwaltung mit der Touristinformation, sowie die Pinacoteca ( Gemäldesammlung ) der Stadt untergebracht.
Ganz in der Nähe der Piazza del Comune liegt die Chiesa Nuova. Dieser kleine Zentralbau aus dem 17. Jh. wurde nach der Überlieferung anstelle des Elternhauses des hl. Franziskus errichtet.
Vom der Piazza gelangt man über die Via di San Rufino zum Domplatz mit dem wuchtigen Dom San Rufino der im 13. Jh. erbaut wurde. Bestechend schön ist seine prachtvolle Fassade die zurecht als eines der eindrucksvollsten Beispiele der Romanik in Umbrien gilt.
An den Domplatz schließt sich die Piazza Santa Chiara an. Hier steht die beeindruckende Kirche gleichen Namens, die 1265 geweiht wurde. Unter ihrem Hochaltar ruhen seit 1260 die sterblichen Überreste der hl. Klara die als enge Vertraute des hl. Franziskus seine Visionen teilte und den Orden der Klarissen gründete.
Eine Legende rankt sich um das Kruzifix, das in dieser Kirche in der Capella Crocefisso hängt. Es wird ?das sprechende Kreuz“ genannt und Franziskus soll von ihm den Auftrag zur Reform der katholischen Kirche erhalten haben.
Weiter auf der Via di San Rufino, steigt man durch die pittoreske obere Altstadt zur Rocca Maggiore ( 12. Jh.)auf. Sie ist eine Stauferfestung in der Kaiser Friedrich II einen Teil seiner Jugend verbrachte. Durch die Kriegswirren zerstört, wurde sie im 14, Jh. wieder aufgebaut. Einmalig schön ist hier der Rundblick über die Stadt.
Sehenswürdigkeiten
- Piazza dei Singori
- 2 Säulen mit dem Markuslöwen
- Torre di Piazza, Höhe 82m
- Palazzo del Monte di Pieta, Renaissance
- Loggia del Capitano, 16.Jh.,
- Basilica Palladiana, 16./17.Jh., von Palladio mit Palladiomuseum
- Bischöfliches Palais, 15. Jh., Fassade 19. Jh. an der Piazza del Duomo
- Corso Andrea Palladio
- Palazzo del Comune, 16./17.Jh. Rathaus
- Palazzo Da Schio, gen. Ca d`Oro, 13. Jh.
- Teatro Olimpico, 16. Jh, von Palladio erbaut
- Palazzo Bonin, 16. Jh.
- Palazzo Valmarana - Braga, 16. Jh., erbaut von Palladio
- Palazzo Porto - Breganze, 16/ 17.. Jh.
Kirchen
- Piazza dei Singori
San Vicenzo, 1617
Dom , 15. Jh.
Corso Andrea Palladio
Santo Stefano, 18. Jh.
Santa Corona, 13. Jh.
San Lorenzo, 14. Jh.
Chiesa dei Santi Felice e Fortunato, 4. - 12. Jh., mit Campanile, im Südwesten der Stadt
Museen
- Corso Andrea Palladio
- Museo Civico im Palazzo Chiericati, 16. Jh., von Palladio