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Rom Umgebung

Fiumicino, ein kleiner Ort, ca. 30km von Rom entfernt, ist ein gerne besuchtes Seebad. In seiner Nähe befand sich interessante Ausgrabungen des alten römischen Hafens Ostia. Der internationale Flughafen ?Leonadro da Vinci liegt ebenfalls in der Nähe von Fiumicino.

Der Hafen von Ostia ist heute verlandet, hier liegt die Hafenstadt Civitavecchia die eine der wichtigsten Verbindungen nach Sardinien ist. Die Befestigungsanlage des Hafens mit ihren runden Eckbastionen wurde von Bramante begonnen und von Michelangelo fertig gestellt.

1995 weinte hier angeblich eine Madonnenstatue blutige Tränen. Für viele Gläubige bedeutete dies ein Wunder, inzwischen wurde allerdings bewiesen, dass es sich bei den Tränen um ganz normales, menschliches Blut gehandelt hatte.

Ganz besonders lohnend ist eine Fahrt entlang der Via Appia Antica. Sie beginnt bei der Porta San Sebastiano und führt über Terracina, Capua und Benevent nach Brindisi. Diese ?Königin der Straßen“ wurde 312 v. Chr. von dem Zensor Appius Claudius Caecus angelegt.

Zu beiden Seiten der Straße sind die Reste alter Grabdenkmäler und die imposanten Bogen der Aqua Marcia und Aqua Claudia, Wasserleitungen des alten Roms, erhalten.

Hier befinden sich auch die Katakomben. Sie waren die Grabstätten der frühen Christen und wurden damals Coemeteria genannt. Bis ins 9. Jh. wurden hier die Gräber der Märtyrer verehrt. Nachdem die Gebeine als Reliquien in die verschiedensten Kirchen überführt wurden verfielen die Grabstätten. Auch der alte Name geriet in Vergessenheit. Katakomben wurden die Grabstätten dann später, nach einer Grabstätte die in Catacumba lag, genannt.



Ab dem Ende des 16. Jh. begann man die Katakomben zu erforschen und es wurde erwiesen, daß sie nur für die Grabstätten und Totenmessen genutzt wurden, nicht aber als Zufluchtsort der Christen. Auch gewöhnliche Gottesdienste wurden hier nie abgehalten.

Bild: rom13Die schmalen Gänge, in deren Wände die Nischen für die Leichen eingefügt sind, sind mit Malereien und einigen, wenigen Skulpturen ausgeschmückt. Diese erinnern an die damals noch gleichzeitig vorhandene, heidnische Kunst. Die Motive sind meist symbolisch wie der Fisch und das Opferlamm  Beeindruckend sind Bilder der Jungfrau Maria und des Abendmahls. Die ältesten Inschriften nennen nur die Namen der Verstorbenen.

Auf der rechten Seite, Via Appia 110, steht eine Zypressengruppe. Hier befindet sich der Eingang zur Katakombe des hl. Kallixtus. Sie ist ein interessantes Beispiel für die unterirdischen Grabanlagen der alten Christen, die man rund um Rom finden kann. Die Katakombe des hl. Kallixtus ist mehrstöckig, besonders interessant ist die Grabkammer desPapstes Eusebius ( 309 - 311), das Grab des Papstes Cornelius (215 -253 ), sowie die Papstkrypta. In ihr sind mehrere Päpste aus dem 3. Jh. beigesetzt und hier befindet sich auch das Grab der hl. Cäcilie das allerdings leer ist.

Ca. 600 m nach dieser Katakombe erhebt sich die Kirche San Sebastiano (4. Jh. ). Sie ist eine der großen Pilgerkirchen Roms und wurde an der Stelle erbaut an der nach der Überlieferung Petrus und Paulus gewohnt haben sollen. In ihrem Inneren befindet sich ein Stein, auf dem man angeblich die Fußspuren Christi sehen kann. Im Mittelschiff ist eine große Schauwand mit Reliquien angebracht. Man hat von hier aus Zugang zu vielen Grabmonumenten und Katakomben. Hierzu gehört auch die Tricila, ein Gebäudekomplex der um einen Hof und ein Mausoleum angelegt wurde. An den Wänden findet man frühchristliche Graffiti, Anrufungen der Apostel Petrus und Paulus.Dies bestätigt die Annahme, daß die Gebeine dieser beiden Apostel während der Valerianischen Christenverfolgung im Jahr 258 hier versteckt wurden.

Eine weitere Grabkammer aus dem 1. Jh.n. Chr. ist mit  Gemälden, Inschriften und Stuck verziert. Hinter der Apsis befindet sich eine Treppe die zur Gruft des Märtyrers Quirinus, der ?Platonia“ führt. Links davon die Zelle ?Domus Petri“, die mit Wandmalereien aus dem 4. Jh. ausgeschmückt ist.

Bei San Sebastiano zweigt die Vicolo delle Sette Chiese ab über die man die Fosse Ardeatine mit einem Mausoleum zur Erinnerung der 1944 von den Deutschen erschossenen Geiseln erreicht.

Nach weiteren 300m erreicht man die Katakomben der Domitilla. Hier befinden sich frühchristliche Wandbilder und Inschriften, sowie die Basilika der hl. Petronilla ( 4.Jh., restauriert 19. Jh.)

An der Via Pignatelli, die von der Via Appia abzweigt, befindet sich die Katakombe des Praetextatus. Er erlitt unter Diokletian den Märtyrertod. Hier wurde auch der Märtyrer Ianuarius beigesetzt. Diese Katakombe kann nur mit einer Sondergenehmigung betreten werden.

Kurz hinter San Sebastiano findet man hinter einem großen Tor den Circus Maxentius

( 311 n.Chr.). Er ist 482m lang und 79m breit und wurde früher für Wagenrennen benutzt.

Unmittelbar danach trifft man auf das Grabmal der Caecilia Metella. Dieser mit Travetin verkleidete Rundbau hat einen Durchmesser von 20m, einen wunderschönen Marmorfries aus Blumen und Stierschädeln, und ist wohl die bekannteste Ruine der Campagna.

Im 13.Jh. nutzte die Familie Caetani das Bauwerk als Burg und versah es mit Zinnen. An diesem Abschnitt der Via Appia ist an mehreren Stellen noch das alte Pflasterzu sehen.

Ca. 2km nach dem Grabmal der Caecilia Metella sind bei dem Gehöft Santa Maria Nuova die Ruinen der Villa dei Quintili, einer Anlage aus der Zeit Hadrians zu besichtigen und nach weiteren 2km gelangt man zu einer großen Grabanlage aus dem 1.Jh. n. Chr., der Casale Rotondo.