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Salerno

Provinz Salerno/ Region Kampanien oder Campagnia/ Höhe 4m über dem Meer / Einwohner 156 000

Salerno, die Hauptstadt der Provinz Salerno, liegt am Golf gleichen Namens. Hier fällt das Gebirge steil zum Meer hin ab. Die kampanien_salernoAltstadt, die sich an den Hang schmiegt wurde an der Stelle des römischen Salernum erbaut. Sie hat sich einen ganz eigenen, mittelalterlichen Charme bewahrt. Hier wurde im 11. Jh. die erste medizinische Hochschule des Abendlandes gegründet, die unter Napoleon geschlossen wurde.

Fähren nach Amalfi, Positano und Capri starten vom Hafen der Stadt aus. Hier beginnt auch der Lungomare Trieste mit großen, modernen Gebäudekomplexen, der eine sehr schöne Aussicht bietet.

Die Via Roma verläuft parallel und ist zusammen mit dem Corso Giuseppe Garibaldi die wichtigste Straße der Bild: kampanien_salernoStadt.

In Ihrer Mitte steht der Palazzo di Provincia. Wenn man von hier aus nördlich auf der Via del Duomo weitergeht, kommt man zum Dom San Matteo. Der berühmte Normannenherzog Robert Guiscard erbaute ihn um 1080 und er wurde im 18. und 20. Jh. restauriert. Im Atrium des Domes findet man 28 Säulen aus der antiken Stadt Paestum, sowie 14 Sarkophage aus dieser Zeit. Auch dieser Dom ist mit einer wundervollen Bronzetüre versehen, die im 11. Jh. in Konstantinopel gegossen wurde.

Im Inneren ist über der Eingangstüre des Mittelschiffs ein Mosaik aus normannischer Zeit angebracht. Es zeigt den hl. Matthäus dessen Gebeine unter dem Altar der kostbar ausgestatteten Krypta beigesetzt wurden, nachdem man sie von Paestum hierher gebracht hatte.

Aus dem 12. Jh. stammen die beiden Lesepulte und eine Osterkerzensäule. Diese Teile sind mit kostbarem Cosmatenmosaik geschmückt. Wunderschöne Mosaike findet man auch im Chor. Hier sind sowohl der Boden als auch die Chorschranken damit verziert.

Im linken Seitenschiff beeindruckt das Grabmal der Margarete von Anjou aus dem 15. Jh. und rechts vom Hochaltar ist der Papst Gregor VII begraben. In der Apsis der Kapelle befindet sich ein sehr schönes Mosaik aus dem 13. Jh., das den Erzengel Michael darstellt.

Sehenswert auch das Dommuseum. Hier wird u.a. ein Altarvorsatz aus dem 12. Jh. gezeigt, der mit besonders schönen Reliefs aus Elfenbein geziert ist.

Das Provinzialmuseum befindet sich in der Nähe des Domes in der Via San Benedetto. Hier sind Gemälde und archäologische Funde ausgestellt, darunter ein großer Bronzekopf des Apollo aus dem 1. Jh. v. Chr.

.Über der Stadt liegt das alte Castello di Arechi aus langobardischer Zeit. Seine Befestigungen wurden im 11. Jh. von Robert Guiscard  ausgebaut. Von hier hat man eine wunderschöne Sicht über die Stadt und das Meer.
Umgebung von Salerno

Insbesondere die Ausgrabungen in Velia, südlich von Salerno sind einen Besuch wert. Hier war im Altertum ein beliebter Ferienort der römischen Adligen. Aus dieser Zeit sind noch einige Villen und Tore erhalten.

5m unter dieser römischen Stadt fand man die Reste der griechischen Stadt Ela. Sie wurde im Jahr 536 v. Chr. von den Phoäkern, einem Volk, das aus Korsika vertrieben worden war, gegründet. Man hat kostbare Statuen und die beeindruckende Porta Rosa, ein Meisterwerk griechischer Architektur, aus dem 4. Jh. vor Chr. ausgegraben.

Hier lehrten von 540 - 460 v. Chr. die Philosophen Parmenides, Xenophanes und Zenon ( Eleatische Schule ). Auch eine medizinische Schule gab es in Ela. Die Mauern der Stadt hatten einen Umfang von mehr als 6km und es lebten damals hier etwa 40 000 Menschen.

Unter der Stadt Ela fand man die Reste einer Ansiedlung aus dem 8. Jh. v. Chr.

Auf dem Burgberg, nördlich der römischen Stadt wurden bei Ausgrabungen die Fundamente eines Tempels aus dem 5. Jh. v. Chr. gefunden. Er wurde vermutlich beim Bau der mittelalterlichen Burg zerstört.

Des weiteren fanden sich Reste von 3 kleineren Tempeln, eines Opferaltars und mehrerer Wohnhäuser aus dem 2.Jh. v. Chr., sowie Teile eines rechteckigen Turmes aus dem 4. Jh. v. Chr. Eine Straße führte von hier zum Hafen, sie wurde inzwischen auch freigelegt.

Cava de`Tirreni, in der Nähe von Salerno in 180m Höhe gelegen, ist eine beliebte Sommerfrische der Neapolitaner. Um die Stadt liegen auf dem Hügeln schlanke Türme die teilweise noch heute im Herbst dem Fang von Wildtauben mit Schlagnetzen dienen.

Von hier führt die Straße südöstlich nach Alessia, von wo aus man zu Fuß in etwa 45 Min. den Gipfel Monte San Liberatore (466 m ) erreicht. Hier hat man eine einmalige Aussicht auf den Golf von Salerno.

Fährt man stattdessen nach Südwesten, so kommt man zu dem Benediktinerkloster La Trinita della Cava. Es liegt am Corpo di Cava und wurde im Jahre 1011 gegründet. Die meisten Gebäude der Klosteranlage stammen allerdings aus dem 18. Jh.

In der Kirche ruhen unter kostbaren Mosaikaltären die ersten Äbte des Klosters. Sehenswert ist eine schöne Marmorkanzel aus dem 12. Jh., der Kapitelsaal aus dem 16. Jh., die alte Krypta und der romanische Kreuzgang. Ebenso kann man ein Archiv und eine Bildersammlung besichtigen.

Im Süden der kampanischen Küste liegt Palinuro, ein elegantes Seebad mit einem Zentrum für Tauchsport und vielen Angeboten für Wassersportler. Von hier aus kann man mit dem Boot die Grotta Azurra erreichen.

Einige Kilometer südlich von Palinuro kommt man zum Kap Palinuro mit seinem Leuchtturm. Hier ist die schroff abfallende Küste besonders eindrucksvoll und es gibt einige Grotten, die ebenfalls nur vom Wasser aus erreichbar sind..

Die einzigartige Grotta di Portosa, ein ganzes System von Tropfsteinhöhlen mit einer Länge von 2250m, erreicht man über die A3 und das Städtchen Auletta am Fuße der Monti Alburni ( 1742m ). Diese Grotten wurden seit dem Ende des Neolitikums bewohnt.

Nach Padula kommt man ebenfalls über die A3. Hier liegt am Ortseingang der prachtvolle Bau der Kartause ?Cartosa di San Lorenzo“ mit ihrer großzügigen Freitreppe und den schönen  Arkadenhöfen. Sie wurde 1308 gegründet, die Bauten stammen aber zum größten Teil aus dem 17. und 18. Jh.