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Amalfi

Provinz Salerno/ Region Kampanien oder Campagnia/ Höhe 0 - 11m über dem Meer / Einwohner 6000

Amalfi ist ein bekanntes und beliebtes Seebad, was nicht zuletzt auf seine einmalige Lage zurückzuführen ist. Am Golf von Salerno, kampanien_amalfidirekt vor einer tiefen Schlucht auf Felsen gelegen, bietet die kleine Stadt ein malerisches Bild.

Im Mittelalter war Amalfi, das vermutlich von Kaiser Konstantin d. Gr. gegründet wurde, ein Freistaat in dem ca. 50 000 Menschen lebten. 1077 wurde es von Robert Guiscard für das Normannenreich erobert. Dieser hatte beste Handelsbeziehungen zum Orient, wodurch er Macht und vor allem Reichtum erwarb und von denen auch die Stadt profitierte. Amalfi wurde zu einer Seemacht, die sich durchaus mit Genua und Pisa messen konnte.  Das sog. Seerecht von Amalfi die ?Tabulae Amalfitanae“, war vom 13. bis ins 16. Jahrhundert im ganzen Mittelmeerraum gültig.

Direkt an der Küste findet man einen  schönen Promenadenweg und einen kleinen Badestrand.

Bild: kampanien_amalfiVom Hafen gehen im Sommer die Fähren nach Capri, Salerno und Neapel aus.

Eng an die Bucht geschmiegt, bieten die Häuser von Amalfi ein sehr malerisches Bild. Man gelangt von hier über die Piazza Flavio Giola zum Rathaus in dem das Städtische Museum untergebracht ist. Es wird u.a. eine mittelalterliche Handschrift mit dem Seegesetz von Amalfi ausgestellt. Anschließendkommt man zur Piazza del Duomo von der aus eine große Freitreppe zum Dom führt.

Der Duomo di Sant`Andrea wurde im 6.Jh. erbaut und im 12. Jh. im Stil der Gotik umgebaut. An der Fassade sind moderne Mosaiken angebracht, die alte Spitzbogenhalle wurde im 19. Jh. völlig erneuert.  Schön ist die Bronzetüre, die 1066 in Konstantinopel entstand.

Das Innere des Doms ist mit antiken Säulen aus Paestum geschmückt, in der Krypta befinden sich die Gebeine des Apostels Andreas.

Der Kreuzgang Chiostoro del Paradiso entstand im 13. Jh. im normannischen Stil. Besonders beeindruckend ist seine Fassade, im Inneren sind Sarkophage und schöne Mosaiken zu sehen.

Auf einem Felshang liegt ein ehemaliges Kapuzinerkloster in dem heute das Hotel Cappuccini Conventi untergebracht ist. Man kann es mit einem Aufzug von der Küstenstraße aus erreichen. Die Aussicht von hier oben ist einmalig, der alte Kreuzgang lohnt eine Besichtigung. Das Hotel Luna Convento ist ebenfalls in einem Kloster mit einem Kreuzgang aus dem 13. Jh. untergebracht.

Die Umgebung von Amalfi

Nur wenig von Amalfi entfernt liegt am Ausgang der Schlucht des Dragone die kleine Stadt Atrani. Sie war früher mit Amalfi in einem Städtebund liiert und bietet ein besonders malerisches Bild. An der Piazza steht die Krönungskirche der Dogen von Amalfi, die Kirche San Salvatore de`Bireto ( 11. Jh. ). Auch sie hat, wie der Dom von Amalfi, Bronzetüren die im 11. Jh. in Konstantinopel angefertigt wurden.

Das Städtchen Ravello erreicht man von Atrani über eine Straße, die sich in vielen Kurven durch schöne Orangenhaine in die Berge schlängelt. Die Lage dieser eindrucksvollen, alten Stadt ist einmalig schön. Zur Normannenzeit gegründet, lebten hier zur Zeit der Anjou, im 13. Jh., nahezu 30 000 Menschen.

Der Dom San Pantaleone bildet den Mittelpunkt des Ortes. Mit seinem Bau wurde 1086 begonnen, im 17.Jh. gestaltete man ihn im Stil des Barock um. Besonders schön sind die Bronzetüren von 1179, die nach außen mit Holz verkleidet sind. In 42 Felder aufgeteilt sind Szenen aus der Bibel, Evangelisten und Engel dargestellt.

Im Inneren befindet sich eine Marmorkanzel mit Mosaiken von 1272, sowie ein schöner Chor mit einem Bischofsstuhl. Die Capella di Pantaleone wurde im 17. Jh. zu Ehren des Stadtpatrons erbaut, hier wird nach einer Legende sein Blut aufbewahrt. Nicht vergessen sollte man den beachtlichen Kirchensachatz, der in der Krypta aufbewahrt wird.

Nahe beim Dom befindet sich die Villa Rufolo, die im 11. Jh. im sarazenischen Stil erbaut wurde. Man kann hier die Reste einer Loggia, den ?Maurischen Hof“, sowie die sehr schönen Gärten besichtigen. Letzterer diente Richard Wagner als Vorlage für Klingsors zaubergarten im Parsifal.

Wenn man vom Dom aus ein Stück in nordöstlicher Richtung geht, kommt man zur Kirche San Giovanni Toro. Sie wurde im 12.Jh. erbaut und später barock modernisiert. Ihre Kanzel entstand um 1175 und ist mit romanischen Skulpturen geschmückt. Im 14. Jh. wurden Mosaike  und schönen Fresken  angebracht. Diese schmücken auch die Krypta der Kirche..

Südlich der Kathedrale führt ein Arkadengang zuerst zur Vorhalle der Kirche San Francesco, die einen sehr schönen Kreuzgang besitzt, dann zur Kirche Santa Chiara und von dort zur Villa Cimbrone, die in einem herrlichen Park mit dem Belvedere Cimbrone gelegen ist. Von hier hat man eine einmalige Aussicht auf Meer und Küste.

Nahe bei Amalfi und mit dem Motorboot zu erreichen, liegen beim Capo Conca die Grotta di Amalfi sehr eindrucksvolle Tropfsteinhöhlen, die man  gegen Eintrittsgeld besichtigen kann.