Am ?Stiefelabsatz“, also im südlichsten Teil Italiens liegt die Provinzhauptstadt Lecce.
apulien_lecceSie bietet mit ihrer von einheimischen Baumeistern im gelben Lecceser Kalkstein erschaffenen Barockarchitektur ein ganz einzigartiges Bild, das sie zu einem höchst interessanten Reiseziel macht.
Mittelpunkt von Lecce ist die Piazza Sant’ Oronzo auf der eine Säule aus römischer Zeit das Ende der alten Via Appia markiert. Sie wird von einer Statue des heiligen Oronzo gekrönt.
Gegenüber dieser Säule stehen die Kirche San Marco von 1543 und der Palazzo del Sedile, eine Loggia aus dem Jahre 1592.
Die Reste eines römischen Amphitheaters aus dem 2.Jh.n.Chr., kann man auf der südlichen Platzhälfte besichtigen.
Nördlich der Piazza Sant’ Oronzo kommt man zur Piazza della Preffetura. Hier steht eine der schönsten Barockkirchen von Lecce, Santa Croce mit einer wunderschönen Fassade. Sie wurde 1548-1697 erbaut, beachtenswert ist auch das Innere dieser Kirche. Ergänzt wird das eindrucksvolle Barockensemble durch den Palazzo del Governo, eine ehemaliges Cölestinerkloster.
Geht man von hier durch die Via Umberto I und die Via Principe di Savoia, kommt man zur Porta di Napoli, einem im Jahre 1548 erbauten Ehrenmal für Kaiser Karl V.
In seiner Nähe befindet sich der Campo Santo sowie die Kirche Santi e Cataldo die bereits 1180 vom normannischen Grafen Tankred erbaut und 1716 mit einer Barockfassade versehen wurde. Besonders beeindruckend ist hier das prachtvolle Portal an dem man deutlich den arabischen Einfluss sehen kann.
Ebenfalls ganz in der Nähe der Piazza Sant’ Oronzo erhebt sich das Kastell von Lecce, es wurde unter Kaiser Karl V in der Mitte des 16. Jh. mit einem trapezförmigen Grundriß erbaut.
Im südlichen Teil der Stadt, an der Piazza Vittorio Emanuele findet man die im 18. Jh. erbaute Kirche Santa Chiara, die Kirche San Matteo, erbaut 1700 und mit einer höchst eigenwilligen, stark geschwungenen Fassade, liegt noch ein wenig weiter in Richtung Süden.
Geht man dagegen auf dem Corso Vittorio Emanuele II westlicher Richtung, kommt man, vorbei an der Theatinerkiche Sant’ Irene von 1639, zum Domplatz.
Hier erhebt sch der Dom Sant’ Oronzo mit dem 70m hohen Campanile, dem Bischöflichen Palais und dem Priesterseminar. Das Ensemble ist aus der Mitte des 17. Jh. und reich geschmückt, insbesondere das Priesterseminar, in dessen reizvollem Hof sich auch ein Brunnen befindet.
Nahe des Domplatzes liegt auch die eindrucksvolle Dominikanerkirche Santa Maria del Rosario, erbaut 1691-1728, sowie die Piazza Argento.
Hier befindet sich im Palazzo Argento das Provinzialmuseum mit interessanten Sammlungen verschiedener antiker Exponate.
Etwa 40km von Lecce in südwestlicher Richtung liegt Gallipoli, eine Hafenstadt auf einer Felseninsel im Golf von Tarent.
Sie ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden an deren östlichen Ende ein mit sehr schönen, antiken Reliefs geschmückter Brunnen von 1560 steht.
Am Kastell aus dem 16. Jh. beginnt die Hauptstraße, die Via Antoinetta De Pace die durch die Stadt führt.
Hier befinden sich auch das Städtische Museum sowie die Kathedrale aus dem 17. Jh. in der das besonders schönes Chorgestühl sehenswert ist.
Von Galliopoli kann man über eine Straße, die teilweise in den Felsen gehauen wurde eine sehr schöne Fahrt entlang der Riviera Nerentina zu dem Seebad Santa Maria al Bagno machen.
Sehr schön ist auch eine Fahrt von Lecce zum Kap Maria di Leuca, die man entweder an der Küste entlang ( empfehlenswert, wenn auch etwas länger), oder direkt über Maglie machen kann.
Auf der Küstenstrecke kommt man zunächst nach San Cataldo, einem kleinen Seebad mit Leuchtturm und von da nach Otranto.
Dieses Fischerdorf, malerisch in einer Bucht gelegen, war im Altertum unter dem Namen Hydruntum oder auch Hydrus bekannt und ein wichtiger Hafen von dem aus man nach Apolonia in Epirus übersetzen konnte.
Von der Zerstörung durch die Türken im Jahre 1480, hat sich die Stadt nie erholt.
Sehenswert ist das Kastell aus dem 15. Jh., von dem man einen besonders schönen Rundblick genießt, sowie die Kathedrale Santissima Annunziata.
Mit ihrem Bau wurde im Jahre 1180 begonnen, sie wurde mit antiken Säulen geschmückt, die mit Kapitellen aus dem 12. Jh. ergänzt wurden.
Sehr gut erhalten ist auch der sehenswerte Mosaikfußboden aus dem 12. Jh.. Sehenswert ist auch die fünfschiffige Krypta der Kathedrale.
An einer Seitenstraße des Ortes liegt die kleine Kapelle San Pietro aus dem 10. und 11. Jh.
Man sollte sich eine Besichtigung schon wegen der sehr schönen Fresken im Inneren, sowie der eindrucksvollen, byzantinischen Kuppel nicht entgehen lassen.
Weiter auf der Küstenstraße, die hier wieder durch eine landschaftlich besonders reizvolle Gegend führt, kommt man nach Santa Cesara Terme. Dieser beliebte Badeort liegt malerisch über dem Meer, besonders erwähnenswert sind hier die Schwefelthermen die sich in vier zum Meer hin geöffneten Felsengrotten befinden.
Lohnend ist eine Bootsfahrt, entlang der felsigen Küste zu den Grotta Zinzulusa und Grotta Romanelli, Tropfsteinhöhlen die in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt waren.
Nach Santa Cesare Terme führt die Küstenstraße zum Fischerhafen Castro Marina, unterhalb des Ortes Castro mit seinen Festungen gelegen, und zum Kap Santa Maria di Leuca. Es bildet die südspitze von Italien und besteht aus weißen Kalkfelsen.
Von diesen Felsen, griechisch ?akra leuka’, kommt auch der Name des Kaps.
Hier steht die Kirche Santa Maria de Finibus Terrae ( Hl. Maria vom Ende der Erde). Sie wurde auf einem einstigen antiken Minervatempels erbaut, der Altar der Kirche besteht zum Teil aus den Tempelresten. Das Marienbild auf dem Altar gilt als wundertätig.
Sehr schön ist die Aussicht vom Leuchtturm, teilweise kann man bis zur albanischen Küste sehen.
Westlich vom Kap liegt das Seebad Leuca, in seiner Nähe die Punta Ristola.
Auf keinen Fall sollte man eine Bootsfahrt entlang der Küste mit ihren zahlreichen Grotten versäumen.