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Bari

Provinz Bari /Region Puglia oder Apulien/ Höhe 4m ü.d. Meer/ Einwohner 343 000

An der Küste des Adriatischen Meeres gelegen, ist Bari die größte Stadt der Region Apulien, dessen Hauptstadt es auch ist und nach Neapel die zweitgrößte Stadt in Süditalien.

Bari ist Sitz eines Erzbischofs und einer Universität und ist als Hafenstadt eines der wichtigsten Handels - und Industriezentren. ( Schiffsbau, Chem. Industrie, Erdölraffinerie. Im September findet regelmäßig die Levantenmesse statt.

Die geschichtliche Bedeutung von Bari, in der Antike Barium, beginnt erst im Mittelalter, als sich hier die Bild: apulien_bariKreuzfahrer einschifften. Bis zur Besetzung durch den Normannenherzog Robert Guiscard im Jahre 1071 benutzten die Byzantiner die Stadt als einen ihrer Hauptstützpunkte in Unteritalien. 1324 wurde es selbstständiges Fürstentum, fiel aber 1558 an die Krone von Neapel zurück.

Bari teilt sich in eine Alt- und eine Neustadt, erstere liegt mit ihrer malerischen Altstadt mit engen, gewundenen und oft von Schwibbögen überspannten Gassen am alten Hafen.

Südlich davon befindet sich die Neustadt mit großzügigen und breiten Straßen.

Im Zentrum der Altstadt ( Citta Vecchia ) steht die Kathedrale San Sabino die 1170-1178 von den Normannen auf dem Gelände der zerstörten, byzantinischen Basilika errichtet wurde. Man kann dort gut erhaltene Reste von normannischen Ornamentschmuck besichtigen. In den Mauern befinden sich interessante Scheinemporen, Öffnungen in den Mauern, die nur der Auflockerung dienten.

 
Die Kirche beheimatet Teile einer großen Exsultet - Rolle ( Osterlob -Preis der kath. Liturgie ) und ein reich geschmücktes byzantinisches Marienbild.

Nördlich der Kathedrale befindet sich die Wallfahrtskirche San Nicola, erbaut 1087 - 1097. Die eindrucksvolle Westfassade ist eine der schönsten romanischen Fassaden in Apulien. Im Inneren eine Madonna mit Heiligen von Vivarinis von 1476, ein Tabernakel 12. Jh., ein besonders kunstvoller Bischofsthron aus Marmor, sowie das Grabmal der Gemahlin König Sigismunds II von Polen, Bonna Sforza, die auch die letzte Herzogin von Bari war und 1558 starb.

Das Kryptengewölbe wird von 26 Säulen getragen. Dort werden unter einem silbernen Altar von 1684, die Gebeine des hl. Nikolaus in einer Grotte aufbewahrt. Seeleute aus Bari haben ihn aus Kleinasien hierhergebracht. Der hl. Nikolaus ist der Schutzpatron der Seeleute, der Gefangenen und der Kinder.

Das Kastell, ein byzantinisch - normannischer  Bau erhebt sich im Westen der Altstadt. Es wurde 1233 von Kaiser Friedrich II umgebaut. Aus dieser Zeit sind noch der Hof und 2 Türme erhalten. Bonna Sforza lebte dort im 16. Jh., danach wurde das Kastell Gefängnis und Kaserne. Heute ist es ein Museum mit wechselnden Kunstausstellungen und einer Sammlung von Abgüssen apulisch - normannischer Plastiken.

Vom Kastell führt der Corso Vittorio Veneto am Großen oder neuen Hafen.
Neustadt

Der Mittelpunkt der Neustadt ist die Piazza Umberto I, malerisch von Palmen gesäumt, an der sich auch das Museo Archeologico Nazionale befindet. In diesem sehenswerten Museum befinden sich griechisch - römische Objekte, Ausgrabungsfunde aus ganz Apulien.

Die Via Sparano führt von Nordseite des Platzes zur modernen Kirche San Ferdinando und zu dem lebhaften Corso Victor Emanuele II. Er trennt Neu - und Altstadt. Wenn man auf diesem Corso ca 100 m nach links geht, erreicht man die Piazza Garibaldi, und das Rathaus, in dem sich das Teatro Piccini befindet.

Am östlichen Ende des Corso beginnt die ganz besonders schöne Uferstraße Lungomare Nazario Sauro, die am alten Hafen entlangführt. Nach etwa 1km in südlicher Richtung erreicht man auf dem Lungomare den Palast der Provinzverwaltung in dem sich eine beachtliche Gemäldegalerie mit Werken von Moretto da Brescia, A. Vaccaro, C. Maratta, Tintoretto, Bellini, Veronese und anderen Malern, befindet.
Ausflüge

Ca 17km westlich von Bari liegt Bitono, eine kleine Sadt mit einer sehr gut erhaltenen, alten Stadtmauer. Dort steht eine Kathedrale, die um 1200 errichtet wurde und eines der schönsten und reinsten Beispiele apulisch - romanischen Stils ist. Das Hauptportal schmückt eine zierliche Säulengalerie. Im Inneren befinden sich 2 eindrucksvolle Kanzeln. Unter der Kirche eine Krypta, die auf 24 Säulen ruht.

Erwähnenswert ist noch der Palazzo Vulpano Sylos, westlich der Kathedrale, ein schöner Renaissancebau.

15 km südwestlich von Bari liegt Bitetto, ein kleiner Ort, in dem sich die Kathedrale San Michele aus der apulischen Spätromanik befindet.

Weiter in westlicher Richtung erreicht man nach ca 30km Altamura, das noch von den alten Stadtmauern umgeben ist. Dort befindet sich eine von Friedrich II erbaute Kathedrale mit einem reich verzierten Portal von 1312. Im Inneren ein Bischofsstuhl und eine Kanzel aus dem 16. Jh. und reich geschnitztes Chorgestühl von 1543.

Ca 12 km westlich von Altamura befindet sich die Ruine eines Kastells aus der Stauferzeit, das Friedrich II 1231 erbauen ließ.

In der Nähe liegt über einer tiefen Felsenschlucht der malerische Ort Gravina in Puglia. Dort steht ein sehr schöner Dom aus dem 15. Jh., sowie die Kirche Santa Sofia in der sich das Grabmal einer Herzogin von Gravina aus dem 15. Jh., befindet. Vor der Stadt, in der Schlucht, befinden sich 2 Grottenkirchen, teilweise mit byzantinischen Malereien.