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Foggia

Provinz: Foggia/ Region: Apulien oder Puglia/ Höhe 74m über dem Meer / Einwohner 158 000

Südlich des Monte Gargano, ganz im Norden von Apulien liegt die Provinzhauptstadt Foggia. Einst einer der Lieblingssitze des Stauferkaisers Friedrich II, der Apulien ja besonders liebte, ist sie auch heute noch einer der Mittelpunkte der Apulischen Ebene.

Ein schweres Erdbeben, sowie die Zerstörungen des zweiten Weltkrieges haben in Foggia nahezu alles zerstört, was an die mittelalterliche Glanzzeit des Ortes erinnert.

Die Piazza Cavour, im Osten der Stadt gelegen, ist das Zentrum der Stadt.

Von hier führt die Viale XXIV Maggio zum Bahnhof, hier beginnt der Stadtgarten.

Die Piazza Umberto Giordano die zum Corso Vittorio Emanuele führt, liegt westlich der Piazza Cavour und verläuft weiter in die Innenstadt und zum lebhaften Corso Garibaldi an dem sich auch Präfektur und Rathaus befinden.

Die Kathedrale der Stadt wurde 1170 erbaut und musste nach dem schweren Erdbeben von 1731 komplett erneuert werden.

Das Museo Civico mit Sammlungen aus Archäologie und Volkskunde sowie einer Gemäldegalerie liegt an der Piazza Nigri.

Umgebung

Lohnend ist ein Ausflug nach Lucera, das westlich von Foggia auf einem Plateau in einer Höhe von 219m liegt.

Der Ort geht auf eine römische Ansiedlung mit Namen Luceria zurück und wurde von Kaiser Friedrich II zu einem der wichtigsten Stützpunkte seines Reiches gemacht. Er besiedelte den Ort in den Jahren1233-1245 mit Sarazenen aus Sizilien, die aber bereits 55 Jahre später von Karl II von Anjou nahezu vollkommen umgebracht wurden.

Dieser ließ  die alte Moschee der Sarazenen niederreißen und baute an ihrer Stelle eine gotische Kathedrale in deren Inneren ein schönes Kruzifix aus dem 14. Jh. zu sehen ist.

Hier ist auch das Museo Civico Giuseppe Fiorelli untergebracht das reiche Sammlungen an Terrakotten und Münzen, sowie eine bezaubernde Venusstatue aus dem 1.Jh.n.Chr. zeigt.

Westlich der Stadt kommen wir nach etwa 1km zu dem prachtvollen Kastell, das 1233 von Friedrich II errichtet und später von Karl von Anjou umgebaut wurde.

In sehr  schöner Lage, hinter dem Giardino Publico, erhebt es sich auf einer Anhöhe von 250m und bietet das Bild einer sehr gut erhaltenen, mittelalterlichen Festungsanlage.

Der Blick von den Mauern ist besonders schön.

Ein römisches Amphitheater finden wir östlich von Lucera. Es stammt aus der Zeit des Kaisers Augustus.

17km von Lucera entfernt liegt der kleine Ort Troia in dem sich eine sehr schöne und sehenswerte romanische Kathedrale befindet. Deutlich ist hier der pisanisch-toskanische Einfluß zu sehen, die mächtigen Bronzetüren sind ein Werk des Oderisius von Benevent und stammen aus dem 12.Jh.

Auch sind Reste der antiken Stadtmauer zu besichtigen.

Empfehlenswert ist eine Fahrt um den Monte Gargano, ein Vorgebirge das etwa 65km weit ins Meer hervorragt und geologisch zur dalmatinischen Kalktafel gehört.

Man fährt dazu über die SS 89, die ?Garganica“ von Foggia aus in nordöstlicher Richtung und durchquert dabei die große Apulische Ebene.

Nach etwa 27km kommt man nach San Leonardo, eine ehemalige Komturei der Deutschordensritter. Sie ist heute ein Pachthof, erhalten blieb auch eine romanische Kirche aus dem 12. Jh., mit einem besonders reich verzierten Portal.

Kurz danach erreicht man das Meer und den Ort Lido di Sponto, Hier steht die eindrucksvolle Kathedrale Santa Maria Maggiore aus dem Anfang des 12. Jh.

Nach einer Fahrt von etwa 45km kommt man nach Manfredonia, eine Hafenstadt die von dem Sohn Friedrichs II, dem König Manfred im 13. Jh. gegründet  wurde.

An dieser Stelle stand die antike Stadt Sipotum, die damals aber bereits verlassen war.

Manfredonia ist Sitz eines Erzbischofs.

Im Ende des 16. Jh. zerstörten die Türken den Ort der aber ab 1620 nach Plan mit einem Raster von geraden, sich kreuzenden Straßen wieder aufgebaut wurde.

Man sollte nicht versäumen den Dom und die Kirche San Domenico, sowie das Kastell, alle aus dem 13. Jh. zu besichtigen.

Sehenswert ist auch das Museo Archeologico Nazionale di Gargano.

Im Hafen hat man die Möglichkeit per Schiff die Tremiti-Inseln zu erreichen.

Etwa 7km nach Manfredonia teilt sich die Straße. Man kann zwischen einer Fahrt über den Gebirgskamm und der längeren, aber landschaftlich reizvolleren Küstenstrecke wählen. Sie führt durch landschaftlich sehr schöne Gebiete und erreicht nach etwa 45km Vieste, eine

kleine, sehr reizvolle  Hafenstadt mit einem von Friedrich II erbauten Kastell. Von dort hab man einen einmaligen Blick über die Küste.

Nach weiteren 5km kommt man nach Peschici, einem Städtchen das sehr malerisch auf einem hohen Felsen über dem Meer liegt.

Von dort geht es weiter nach Bellariva, wo sich die Küstenstrecke wieder mit der Gebirgsroute vereinigt und nach etwa 18km erreicht man das kleine Seebad San Menaio.

Von hier zu dem Hafenort Rodi Garganico sind es etwa 7km, auch hier hat man im Hafen die Möglichkeit einer Überfahrt zu den Tremiti-Inseln.

Weiter geht es der Küste entlang, die Straße führt an dem Strandsee Lago di Varano entlang, überquert die große Düne ?Isola“ und erreicht danach ein recht karges Bergland zurück nach Foggia.

Wählt man stattdessen die Fahrt über das Gebirge, so kommt man ca 9km nach der Teilung der Straße nach Monte Sant’Angelo, dem Zentrum des Gargano-Gebirges.

Die Stadt ist schön gelegen, malerisch ist auch die Burgruine aus dem 15. Jh.

Wegen der Wallfahrtsstätte San Michele, die in einer Felsengrotte  mitten in der Stadt liegt, kommen alljährlich etwa eine Million Pilger nach Monte Sant’Angelo.

Nach der Legende bestimmte Erzengel Michael, als er 493 dem hl. Laurentius erschien, diesen Ort zur Stätte seiner Verehrung.

Von der Vorhalle führen 86 Stufen zu der Kirche mit den herrlichen Bronzetüren die 1076 in Byzanz geschaffen wurden. Der Campanile ist aus dem Jahr 1273, im Inneren der Kirche ein Bischofsstuhl  aus dem 12. Jh.

In der unmittelbaren Nähe der Kirche erhebt sich ein ungewöhnlicher Kuppelbau, das sog. Grab des Langobardenkönigs Rothari, aus dem Anfang des 13. Jh. Man kann annehmen, dass dieses Gebäude ursprünglich ein Baptisterium war.

Direkt daneben die Kirche Santa Maria Maggiore aus dem 12. Jh., mit einem schönen Portal von 1298.

Ebenfalls eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte ist das Kapuzinerkloster von San Giovanni Rotondo. Hier lebte bis 1968 der stigmatisierte Mönch Padre Pio da Pietrelcina.

Der Ort selbst liegt 5km von Monte Sant’`Angelo entfernt und östlich des Monte Calvo der mit einer Höhe von 1056m die höchste Erhebung des Gebirges ist.

Bevor die Straße sich wieder mit der Küstenstrecke vereint, kommt man über eine karstige Hochfläche zum wunderschönen Buchenwald Foresta Umbra. Er ist der größte Wald Apuliens und senkt sich hinab zur Küste wo man dann auf die von Manfredonia kommende Straße trifft.