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Barletta

Provinz: Bari/ Region Apulien oder Puglia/ Höhe 15m über dem Meer / Einwohner 90 000

Barletta, an der Adria nordwestlich von Bari gelegen, ist eine der wichtigsten Städte Apuliens und bereits seit dem Mittelalter eine lebhafte Hafenstadt.

apulien_barlettaMittelpunkt der Stadt ist zweifellos die Kirche San Seporico die im 13. JH. nach burgundischem Vorbild erbaut wurde. Sie liegt an der Einmündung des Corso Vittorio Emanuele in den Corso Garibaldi.

In ihrem Inneren ein kostbarer Reliquienschrein mit sehr schönen Emaillearbeiten.

Vor der Kirche steht eine Bronzestatue, die eine ungewöhnliche Geschichte hat.

Bild: apulien_barlettaSie wurde von den Venezianern, die sie im 13. Jh. von Konstantinopel nach Italien bringen wollten, nach einem Schiffbruch am Strand von Barletta zurückgelassen, zeigt vermutlich den Kaiser Valentinian I, der 1375 starb, und ist eine der am besten erhaltenen bronzenen Kolossalstatuen der Antike.

Ganz in der Nähe der Kirche befindet sich das Museo Civico, das über eine schöne Gemäldesammlung, sowie eine Sammlung apulischer Keramiken verfügt.

Der Dom Santa Maria Maggiore erhebt sich am Ende der Via del Duomo die den Corso Garibaldi fortsetzt.

Sie ist eine interessante Mischung aus romanischem ( vorderer Teil und Campanile ) und gotischem Stil.( hinterer Teil mit Chor).

Im Inneren sind besonders der Tabernakel und die Kanzel ( 13.Jh.) sowie das Grabmal des Grafen Karl von Barby und Mühlingen von 1566 zu beachten. Die Inschriften des Grabmals sind in deutscher Sprache.

Direkt hinter dem Dom steht das wuchtige Staufer -Kastell aus dem 13. Jh.,. Um 1530 wurden weitere vier Bastionen angebaut.

Auf der nördlichen Landspitze von Barletta steht die Porta Marina von 1751, danach beginnt östlich der Hafen und westlich der Badestrand der Stadt.

Umgebung

Von Barletta in südlicher Richtung kommt man nach ungefähr 11 km nach Andria, eine kleine Stadt, die der liebste Aufenthaltsort von Friedrich II gewesen sein soll.

In der Kathedrale sind 2 seiner Ehefrauen beigesetzt. Sehr hübsch ist auch die Kirche Sant’Agostino mit ihrem kostbaren Portal aus dem 14. Jh.

Etwa 30km von Barletta entfernt liegt das berühmte Castel del Monte

Es ist das wohl eindrucksvollste Schloss der Staufer in Italien und wurde von Kaiser Friedrich II 1240 erbaut. Es diente ihm als Jagdschloss und wurde nach seinen eigenen Plänen als ein Achteck aus hellem Kalkstein um einen schönen Innenhof errichtet.

Alle Säle der Burg sind von gleicher Größe und waren früher mit Marmor verkleidet. Im Obergeschoß, das durch die kostbare Umrahmung der Fenster auffällt, soll sich die Wohnung des Kaisers befunden haben.

Später hielt man hier über Jahrzehnte die Söhne von Manfred, dem Sohn Kaiser Friedrichs II, gefangen.

Vom Dach des Schlosses hat man eine wunderbare Aussicht die bis zum Monte Gargano reicht.

Die kleine Stadt Minervino Murge, 20km von Castel del Monte entfernt, nennt man auch den ?Balkon Apuliens“.

Sie liegt in 429m Höhe über der Ebene und bietet einen weiten Rundblick. Sehr schön sind auch das alte Kastell und der Dom der Stadt.

Von dort kommt man nach etwa 16km nach Canosa di Puglia,  einer Stadt die auf den Resten der großen römischen Stadt Canusium erbaut wurde.

Es sind noch die Reste des Amphitheaters, ein Triumphtor und Mauerreste erhalten die man besichtigen kann.

Die Kirche San Sabino wurde zum Teil mit Material aus der antiken Stadt erbaut, so stammen z.B. die Säulen aus dieser Zeit.

Im Chor befindet sich ein Bischofsstuhl aus Marmor aus dem 11.Jh., der von Elefanten getragen wird.

Auch die Kanzel des Hauptschiffes aus dem Jahr 1120, ist aus Marmor gefertigt.

Vom rechten Seitenschiff erreicht man einen Hof in dem man eine Grabkapelle besichtigen kann die für den Fürsten Boemund von Tarent erbaut wurde, der im Jahr 1111 starb..

Er war Kreuzfahrer und beherrschte zeitweise das Fürstentum Antiochia in Syrien.

 Fährt man dann in nordöstlicher Richtung weiter, erreicht man Cannae, den Schauplatz der Schlacht von 216 v. Chr., in der Hannibal die Römer besiegte.

Die antike Stadt wird ausgegraben, zu besichtigen ist ein Museum und eine Nekropole aus dem 9.-11.Jh.