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Urbino

Provinz Pesaro e Urbino/ Region Marken oder Marche/ Höhe 485m über dem Meer/ Einwohner 15 500

Etwa 35km von Pesaro entfernt liegt die historische Stadt Urbino auf einer Anhöhe. Sie ist Sitz einer universität die bereits 1671 begründet wurde.

In Urbino regierte ab 1213 an die Familie Montefeltro, sie erhielt im 15. Jh. den Herzogstitel und zeichnete sich durch besonderen Kunstsinn aus.

Im 15. Jh. wurde Urbino unter dem Herzog Frederigo di Montefeltro zu einem Zentrum von kultur und Humanismus.

Berühmte Maler wie Piero della Francesca und Melozzo da Forli wirkten hier und auch der Vater des Malers Raffael Giovanni Santi kam an den Hof von Urbino wo 1483 sein später so berühmter Sohn geboren wurde.

Eines der wichtigsten Werke der Renaissanceliteratur Il Libro del Cortegiano, das ? Buch vom Hofmann“ wurde hier verfaßt. Der Autor Baldasar Castiglione war ein Freund Raffaels.

Der gewaltige Palazzo Ducale, der Herzogspalast, ist das eindrucksvollste Bauwerk der Stadt.

Bild: marken_urbinoEr wird zu den wichtigsten großen Profanbauten der Renaissance gezählt und ist ein Komplex aus verschiedenen Gebäuden die sich um mehrere Höfe gruppieren. Mit seinem Bau wurde 1468 begonnen. Der Thronsaal, der Cortile d`Onore und der gewaltige Treppenaufgang nehmen auch heute noch die Besucher durch ihre einmalige Atmosphäre gefangen. Wunderschön ist auch das Arbeitszimmer des Herzogs. Hier vermittelt die intarsiengeschmückte Holztäfelung den Eindruck man habe den Ausblick auf eine Landschaft mit Inseln.

Hier ist die Nationalgalerie der Provinz Marken mit einigen der berühmtesten Gemälden der Renaissance untergebracht.

Direkt an den Palast schließt sich der Dom von Urbino an. Mit seinem Bau wurde ebenfalls 1468 begonnen, jedoch wurde er 1787 durch ein Erdbeben schwer beschädigt und danach im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. Im Inneren sehr schöne Gemälde aus dem 17. und 18. Jh.

Das Museo del Duomo `Albani ist durch das rechte Seitenschiff erreichbar. Man zeigt dort Kirchengeräte und Messgewänder sowie Keramik, Fresken und Gemälde aus dem 14.-17. Jh.

Sehenswert ist auch das Oratorio della Grotta, das im Stil einer Grotte angelegt wurde und in dem der Sohn des letzten Herzogs von Urbino begraben liegt.

Südlich vom Palazzo Ducale liegt die Universität.

Bild: moliseUnterhalb des Palastes liegt die Piazza della Republica, heute das Zentrum der Stadt. Hier steht die Bettelordenskiche San Francesco aus dem 14. Jh. an der vor allem die schöne Vorhalle und der Glockenturm gefallen. Sie liegt an der Einmündung der Via Raffaello an der das Geburtshaus des berühmten Malers mit einem Museum zu besichtigen ist.

Die Via Raffaello endet auf der Piazza Roma, hier hat man dem berühmten Sohn der Stadt 1897 ein Denkmal errichtet. Hier kann man von der Bastion Pian del Monte einen schönen Ausblick bis nach San Marino genießen.

An der Via Barocci, die ebenfalls an der Piazza della Republica beginnt, stehen die Kirchen Oratorio di San Giuseppe ( 16.Jh.) in der eine lebensgroße Krippe aus dem 16. Jh. zu besichtigen ist und das Oratorio di San Giovanni (14.Jh.) mit einer neogotischen Fassade in der sich wundervolle Fresken von 1416 befinden.

Lohnend ist ein Ausflug zu der beeindruckenden Furlo - Schlucht ( Gola del Furlo ) die ca.

25 km von Urbino entfernt liegt. Sie wird von hohen Steilwänden eingefaßt und an der engsten Stelle befindet sich die Galleria del Furlo, ein Tunnel von 37m Länge und 6m Höhe. Er wurde laut Inschrift im 6. Jh. von Kaiser Vespasian angelegt und sollte als Tunnel für die Via Flaminia dienen.

Viel älter, nämlich aus dem 3. Jh. v. Chr. ist die unmittelbar daneben liegende Galleria piccola del Furlo.