Bozen liegt in einem Talbecken nahe beim Zusammenfluß von Eisack und Talfer, sowie Talfer und Etsch und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Hinter Bozen erheben sich eindrucksvoll die Gipfel der Dolomiten mit der Rosengartengruppe, der Schlern und den Vajolettotürmen.
Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage war Bozen bereits unter den Römern ein wichtiger Standort. Damals hieß die Ansiedlung Bauzanum. Von 680 - 740 stand Bozen unter der Herrschaft der Langobarden die dann von den Franken abgelöst wurden. Danach war die Satdt Sitz der bayerischen Grenzgrafen, kam danach in den Besitz der Grafen von Tirol und war dann von 1363 bis 1919 Besitz der habsburger. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Bozen Italien zugesprochen, das 1948 aus den Provinzen Trient und Bozen die Autonome Region Trentino oder Südtirol bildete. Seit 1964 ist die Stadt Sitz des Bischofs von Bozen - Brixen.
Heute ist Bozen nicht nur ein lebhaftes Zentrum von Handel und Industrie, sondern auch einer der Fremdenverkehrsmittelpunkte der Region und darüberhinaus der Mittelpunkt der deutschsprachigen Südtiroler.
Das Erscheinungsbild der von Eisack und Talfer durchflossenen Stadt kann man, zumal in der Altstadt, nur malerisch nennen. Man sieht den Renaissanze - und Barockhäusern mit ihren schönen Treppenhäusern, Erkern und Lichthöfen an, daß hier eine wohlhabende Bürgerschaft lebte. Der deutsche Charakter dieser Bauten ist nicht zu übersehen.
Mittelpunkt und Zentrum des Fremdenverkehrs ist der weite Waltherplatz, benannt nach dem Minnesänger Walther von der Vogelweide, dem man hier auch ein Denkmal errichtet hat.
Hier steht die prachtvolle, gotische Pfarrkirche ( 14./15.Jh. ) die Bischofskirche der Stadt.
Ihr Turm, erbaut von 1405 - 1519, ist 65m hoch und trotzdem von sehr zierlicher Bauweise. Schön das Portal, dem man den lombardischen Einfluß ansieht und die eindrucksvollen Fresken aus dem 14. und 15. Jh., sowie die reich mit Reliefs geschmückte Kanzel von 1514, im Inneren der dreischiffigen Hallenkirche.
In der nähe des Waltherplatzes liegt auch die gotische Dominikanerkirche. Sie wurde im 13. Jh. errichtet und rund 100 Jahre später in eine ebenfalls dreischiffige Hallenkirche umgebaut. Auch hier sind sehr schöne Fresken aus dem 14.Jh. zu sehen.
Unmittelbar an die Kirche schließt sich die eindrucksvolle Johanneskapelle an, die mit Fresken aus der Schule Giottos aus dem 14. Jh. ausgeschmückt ist.
Im Kloster der Dominikaner ist heute ein Konservatorium untergebracht, im alten Kreuzgang sind Fresken von Michael Pacher u. A. zu besichtigen.
Geht man vom Waltherplatz aus in nördlicher Richtung so kommt man zu der reizvollen, von Bogengängen eingefaßten Laubengasse mit ihren prächtigen Bürgerhäusern aus dem 17. Jh.. Sie ist heute eine Fußgängerzone und die eleganteste Einkaufsstraße der Stadt.
An der Südseite der Straße liegt das Merkantilgebäude (18.Jh.). In diesem Palast, der als einziger in Bozen deutlich italienische Einflüsse zeigt, befindet sich heute die Handelskammer. Im großen Prunksaal werden Tagungen etc. abgehalten.
Die ?Südtiroler Werkstätten“, eine große Verkaufsausstellung des Südtiroler Kunstgewerbes befindet sich im Haus Nr. 39.
Die Laubengasse mündet auf den Rathausplatz mit dem 1907 im Stile des Barock erbauten Rathaus. In seiner Nähe befindet sich der Obstmarkt auf dem ein sehr reizvoller Neptunbrunnen von 1777 steht.
Geht man von hier aus in Nördlicher Richtung weiter, so kommt man zu dem Franziskanerkloster, eine Anlage mit einer sehr schönen Kirche aus dem 13. - 15. Jh., deren Glasfenster aus dem 20. Jh. stammen. Sehenswert ist die Marienkapelle mit einem spätgotischen Krippenaltar aus dem frühen, 16.Jh. Im spätromanischen Kreuzgang aus dem 14. Jh., finden heute Konzerte statt.
Das Museum für moderne Kunst, am Ende der Fußgängerzone, ist bekannt für seine interessanten, wechselnden Ausstellungen.
Die Museumsstraße beginnt am Obstmarkt und führt von dort in westlicher Richtung. Hier befindet sich das Städtische Museum mit Exponaten der versc´hiedensten Epochen und einer Ausstellung Tiroler Volkskunst.
Das Südtiroler Archäologiemuseum liegt unweit des Städtischen Museums. Hier befinden sich Exponate zur Ur - und Frühgeschichte Südtirols wie z.B. der berühmte ?Ötzi“, eine Gletschermumie die etwa 5300 Jahre alt sein dürfte.
Die Wassermauerpromenade am Ufer der Talfer ist berühmt für die schöne Aussicht auf die Dolomiten. Sie führt zum Schloß Maretsch ( 13.-16.Jh.) mit seinen fünf Türmen und weiter zum Schloß Klebenstein aus dem 17.Jh. Von hier kann man über die St. Oswald - Promenade eine kleine Wanderung von etwa 90 Minuten zu dem hübschen Weinort St. Magdalena und von da zu dem Bozener Vorort Rentsch machen.
Auf einem Porphyrfelsen nordöstlich von Schloß Klebenstein liegt die Burg Runkelstein. Hier sind sehr schöne Fresken aus dem 14.-16.Jh. zu besichtigen.