Cargliari ist die Hauptstadt der autonomen Region Sardinien und liegt an der Südseite der Insel, am Golfo degli Angeli. Besonders günstig ist auch die Lage an der Mündung des Flusses Manu, dadurch hat Cagliari den wichtigsten Hafen der Insel. Die Stadt wurde von den Phöniziern gegründet, die Römer nannten sie Karalis. Der älteste Teil von Caglari liegt am Castello, einer Anhöhe mit steilen Hängen. Darunter breiten sich die Vorstädte und die neuen Stadtteile aus. Cagliari ist Sitz einer Universität.
Der Hafen der Stadt ist Handelshafen aber auch Passagier - und Fährhafen. Ein kleiner Yachthafen schließt sich im Osten an. Die Via Roma, der Corso von Cagliari verläuft hinter dem Hafenkai. Sie ist ein bekannter Treffpunkt. hier finden sich auch viele hübsche Cafes, die unter den Arkaden der angrenzenden Palazzi untergebracht sind. Am Ende der Via Roma liegen Bahnhof und Rathaus.
In dem pittoresken Marina - Stadtviertel findet man die meisten Trattorien und Restaurants der Stadt. hier steht auch die Kirche Sant`Agostino ( 16.Jahrhundert ), die einzige Renaissancekirche Sardiniens.
Im 19. Jahrhundert wurde der von schönen Bäumen gesäumte Largo Carlo Felice angelegt. Er führt von der Via Roma bergauf zur Piazza Yenne die in den belebten Corso Vittorio Emanuele mündet. An einer Seitenstraße des Corso, der Via Tigello können die Reste von 3 römischen Häusern besichtigt werden.
Die Via G. Manno beginnt an der Piazza Yenne und führt zu der tiefer gelegenen Piazza della Constituzione. Hier in der Nähe steht die Kirche Santo Domenico mit ihrem ansprechenden Kreuzgang.
Eine Promenadenstraße mit besonders schönen Ausblicken ist die prachtvolle Viale Regina Elena an deren Ende der Giardino Publico liegt. Sie zieht sich um den Castello - Hügel nach Norden und beginnt an der Piazza della Constituzione, ebenso wie die Passeggiata Coperta. Diese beeindruckende Marmortreppe führt hinauf zur Bastione di San Remy die zu Beginn unseres Jahrhunderts auf den noch gut erhaltenen Resten einer mittelalterlichen Bastion erbaut wurde. Am Ende der Treppe liegt die Aussichtsterasse Terrazza Umberto I, von der aus man einen wunderschönen Blick auf Golf, Hafen und die Stadt hat. Oberhalb davon befindet sich die Bastione Santa Caterina, auch sie mit einer sehr schönen Aussicht.
Zur Universität mit ihrer bedeutenden Bibliothek führt die Via dell`Universita, die an der Bastion Santa Caterina beginnt und an dem beeindruckenden Torre dell`Elefante aus dem 14. Jahrhundert endet.
Hinter diesen Befestigungsanlage beginnt die Altstadt, das Stadtviertel Castello. Durch das Tor der alten Torre dell`Aquila kommt man in ein Gewirr von engen Gässchen, Treppen und dunklen Gewölben die alle mit der Hauptstraße, der Via Lamarmora verbunden sind. Diese zieht sich an der Anhöhe nach Norden und erweitert sich in halber Höhe zur Piazza Palazzo mit ihren schönen Palästen.
Hier erhebt sich der Dom Santa Maria, die Bischofskirche aus dem 13. Jh., die mehrfach umgebaut wurde. Campanile und die Portale der Seitenschiffe stammen noch aus der Gründungszeit, der Rest wurde zu Anfang dieses Jahrhunderts erneuert. Das Innere wurde im Stile des Barock ausgebaut, hier werden einige kostbare Kunstwerke wie z.B. die marmorne Kanzel aus dem 13. Jh., aufbewahrt.
Die Via Lamamorra stößt nördlich auf die Piazza dell`Indipendenza mit der schönen Torre San Pancrazio von 1305. Hier finden wir das Museo Archeologico Nazionale, eine der bedeutendsten Sammlungen aus der Sardischen Geschichte. Hierbei ist insbesondere eine Sammlung nuraghischer Bronzestatuen aus dem 9. - 7. Jahrhundert v. Chr. hervorzuheben.
Neben dem Museum steht die Chiesa della Purissima von 1554, in ihrem Inneren ein wunderschönes, filigranes Sterngewölbe.
Die Citadella dei Musei, das Museumszentrum, ist ein moderner Gebäudekomplex mit Resten einer spanischen Zitadelle, und liegt in der Nähe der Piazza dell`Inpendenza. Hier findet man das Museo Siamese S. Cardu und die die Pinacoteca Nazionale mit Werken katalanischer und sardischer Maler aus dem 14. - 17. Jahrhundert In der nahegelegenen Städtischen Kunstgalerie werden die Werke moderner, sardischer Künstler ausgestellt.
Am Museo Archeologico Nazionale beginnt der Viale Buon Cammino, der durch den Vorhof der Zitadelle auf den Hügelrücken führt. Dort beginnt nach ca. 500m ein Weg zum römischen Amphitheater aus dem 2. Jahrhundert n.Chr., das heute ein Freilichttheater beherbergt. Tiergraben, Gänge und der Zuschauerraum sind noch sehr gut erhalten. Südwestlich davonliegt der Botanische Garten von Cagliari.
Erwähnenswert ist noch die frühchristliche Kirche San Saturno. Sie ist die älteste Kirche von Sardinien, wurde im 6. Jahrhundert erbaut und im 11. und 12. Jahrhundert erweitert. Der hl. Saturnus stammte aus Cagliari und ist der Schutzpatron der Stadt.
Ebenfalls empfehlenswert ist ein Besuch des Klosters Bonaria. Es besitzt eine große Basilika und die Wallfahrtskirche Santurario di Bonario in der das legendäre Gnadenbild? Unserer lieben Frau von Bonario“ aufbewahrt wird.
Die wohl schönste Landkirche Sardiniens, Santa Maria ( 1135 - 1145 ) kann man in dem Dorf Uta, ca. 23km von Cagliari besichtigen.
Ebenso sehenswert ist die romanisch/gotische Basilika San Pantaleone, erbaut zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert in Dollanova, ca. 20km nordöstlich von Cagliari.
Eine Fahrt von Cagliari an die Südostküste Sardiniens ist besonders empfehlenswert. Sie beginnt in der Innenstadt, führt zum Aussichtsberg Monte San Elia, dann zum Stagna di Molentargius, einem Feuchtgebiet von ca. 500 ha. wo man Flamingos sehen kann, und von dort zu dem Badestrand Poetto. Von hier verläuft die Straße zur äussersten Südostspitze der Insel, dem Cap Carbonara, vorbei an alten Wachtürmen und Nuraghen.