Friedrich Hebbel wurde in Wesselburen als Sohn eines Tagelöhners geboren und war dänischer Staatsbürger, da die Region Norderdithmarschen seit 1559 sich unter dänischer Herrschaft befand und erst kurz nach seinem Tod von preußischen Truppen erobert wurde. Als die Familie Hebbel wegen einer nicht eingelösten Bürgschaft des Vaters ihr Haus verlassen musste, verschlimmerte sich ihre soziale Lage weiter.
Nach dem Tod des Vaters (1827) trat Hebbel in die Dienste des Kirchspielvogts Mohr, bei dem er vom Laufburschen zum Schreiber avancierte, freilich in bescheidenen Verhältnissen lebte. So musste er sein Nachtlager unter einer Treppe mit einem Kutscher teilen.
Während der sieben Jahre seiner Arbeit beim Vogt konnte Hebbel, der schon immer gern gelesen hatte, auf dessen Bibliothek zurückgreifen.
In der Schreiberstube entstanden seine ersten Gedichte. Aufenthalt in Wien. Der dänische König Christian VIII. sprach Hebbel ein Stipendium für eine zweijährige Bildungsreise zu. Diese führte ihn nach Paris, Rom, Neapel und schließlich nach Wien, wo er bis zu seinem Tod lebte. In Wien ehelichte er 1846 die Burgschauspielerin Christine Enghaus (eigentlich Engehausen). Die Heirat brachte ihm gesicherten materiellen Wohlstand, so dass er sich ungestört seiner literarischen Produktion widmen konnte.
Er schrieb vor allem Dramen, u.a. Agnes Bernauer, Gyges und sein Ring sowie Die Nibelungen. Sein größter Erfolg ist bis heute das
1843 entstandene Drama Maria Magdalena. In Wien erhielt Hebbel öffentliche Anerkennung für sein Werk und wurde schließlich als
erster mit dem neu geschaffenen Schillerpreis ausgezeichnet.Während seines gesamten Lebens zeigte Hebbel soziales und politisches Engagement. Er begrüßte die Märzrevolution, nahm aber eine grundsätzlich loyale Haltung zur Regierungsform der Monarchie ein.
1849 kandidierte er (erfolglos) für die Frankfurter Nationalversammlung. In seinen Werken schildert er oft tragische, schicksalhafte Verkettungen von Ereignissen und macht die sozialen Probleme seiner Zeit zum Thema. Mit scharfen Worten wandte er sich gegen die Dichtung seines Zeitgenossen Adalbert Stifter, die er als leere Idylle empfand. Kontroversen ging der als aufbrausend geltende Hebbel selten aus dem Weg.
Als Publizist schrieb er u. a. für die Wiener Zeitung, die Augsburger Allgemeine Zeitung und die Illustrierte Zeitung aus Leipzig.
Friedrich Hebbel starb am 13. Dezember 1863 in Wien im Alter von 50 Jahren. In den letzten Jahren hatte er zunehmend an Rheuma gelitten, wahrscheinlich eine Spätfolge der entbehrungsreichen Jahre, bevor er nach Wien gezogen war.