Die Römer nannten ihn Lacus Verbanus, diesen See in Oberitalien, dessen nördlichster, kleinerer Teil mit der Stadt Locarno zur Schweiz gehört. Er ist etwa 65km lang, 2-4,5km breit und mit 212qkm und bis zu 370m Tiefe der zweitgrößte See in Oberitalien.
Malerisch, ja lieblich steht er in seiner Schönheit keinem anderen, vergleichbaren See nach. Die größten Zuflüsse des Lago Maggiore sind Ticino, Maggia und Toce. Im Süden verläßt der Ticino als größter Abfluß den See wieder. Sein Westufer gehört zu Piemont, sein Ostufer zur Lombardei.
Bei mildem Klima weht hier ab Mittag bis in den Abend von Süden die Inverna. Von Mitternacht bis zum Morgen die nördliche Taramontana. Die Vegetation ist subtropisch. Es gedeihen Oliven und Feigen. Auf den Borromäischen Inseln im See wachsen Zitronen und Orangen, Korkeichen, Johannisbeerbäume und Sagopalmen.
Besonders schön ist eine Fahrt mit dem Schiff auf dem See. Es werden verschieden Orte angefahren. Den meisten Tourismus findet man in der Gegend von Locarno, sowie bei Stresa und Pallanza, ebenso auf den beeindruckenden Borromäischen Inseln.
Wir beginnen die Fahrt um den Lago Maggiore in Verbania, einer Stadt, die aus den Ortsteilen Intra und Pallanza besteht und wegen ihres milden Klimas sehr beliebt ist.
In Pallanza befindet sich das >Museo del Paesaggio mit Skulpturen und Gemälden aus dem 15.-20. Jh. Sehr beliebt ist ein Spaziergang auf der Uferstraße. Dort sind auch der Kursaal und der sehr schöne Kurpark mit seiner beeindruckenden Aussicht. Direkt am See steht das Grabdenkmal des Generals Cadorna ( 1850-1920.) Er war Oberbefehlshaber der ital. Armee. Gegenüber die Kirche San Leonardo, die im 16. Jh. erneuert wurde. Westlich davon der Palazzo di Citta, das Rathaus sowie die Landebrücke von der aus man eine schöne Sicht auf den Monte Mattarone sowie die Borromäischen Inseln hat.
Weiter in Richtung Norden, am Monte Rosso steht die Kirche Madonna di Campagna. Eine Kuppelkirche mit schönen Fresken.
Nördlich davon liegt auf einem Hügel die kleine, romanische Kirche San Remigio aus dem 11. Jh., an die sich der eindrucksvolle Park der Villa Taranto mit einer Schiffsanlegestelle anschließt. Er ist von April bis Oktober geöffnet. Man findet hier eine große Menge exotischer und seltener Pflanzen und botanische Forschungslaboratorien.
Von dem industriereichen Ortsteil Intra mit seiner hübschen Kirche San Vittore führt eine Autofähre nach Laveno auf der anderen Seite des Sees. Über eine Panoramastraße erreicht man nach ca 12km das Dorf Premeno, das als Sommerfrische sehr beliebt ist. Ausserdem lohnt sich der Aufstieg auf den Monte Zeda ( ca. 7 Std. ). Von seiner Höhe von 1157m hat man eine sehr schöne Rundsicht.
13km nordöstlich von Intra kommt man zu der Ortschaft Cannero Riviera. Hier ist das Klima am mildesten, Zitrusbäume können im Freien überwintern und der Ort liegt ganz bezaubernd in Wein- und Obstgärten eingebettet.
Weiter nördlich an der Küstenstraße ragen auf Felsen die Ruinen der Burgen Castelli di Cannero empor. Sie wurden im 16. Jh. errichtet.
Danach kommt man nach Cannobio einem malerischen Örtchen mit einem sehenswerten Palazzo aus dem 13. Jh. und einer schönen Renaissancekirche.
Nach Locarno ist Stresa, ebenfalls am Westufer des Sees gelegen, der bekannteste Kurort am Lago Maggiore. In der heißen Jahreszeit werden die kühlenden Winde die dort auftreten als sehr angenehm empfunden.on der Uferpromenade, dem touristischen Zentrum von Stresa hat man einen herrlichen Blick auf den See und die Inseln. Hier liegen auch die meisten, großen Hotels.
Von Stresa aus erreicht man über Ginese den Gipfel des Monte Mottarone (1490m). Diese Straße ist mautpflichtig. Der Berg bietet einen Rundblick auf die Alpen vom Monte Viso bis zum Ortler.
Man sollte es in Stresa nicht versäumen, eine Bootsfahrt zu den Borromäischen Inseln zu machen. Als erstes erreicht man die vielbesungene Isola Bella. Im 17.Jh. ließ dort ein Graf Borromeo fruchtbare Erde heranschaffen und legte eine prachtvolle Sommerresidenz an. Das Schloß blieb unvollendet, jedoch gibt es prächtige Festsäle, eine Galerie mit flämischen Wandteppichen aus dem 17. Jh., sowie zahlreiche Gemälde.
Der Garten ist im italienischen Stil angelegt und steigt in 10 Terrassen den Berg hoch. Hier,
kann man die ganze Pracht von Orangen, Zitronen, Magnolien, Kirschlorbeer, Zedern, Korkeichen, Oleander, Kamelien und Sagopalmen erleben.
500m von der Isola Bella entfernt liegt die Isola del Pescatori auf der sich ein sehr hübsches Fischerdorf befindet. Weiter fährt man zur Isola Madre, sie ist ebenfalls im Besitz der Familie Borromeo und mit einem herrlichen Park und einem schönen, allerdings unbewohnten Palais ausgestattet.
Ca 3km von Stresa entfernt in Richtung Nordwesten liegt der Kurort Baveno mit einer hübschen Pfarrkirche und einer sehr schönen Uferpromenade.
14km südlich von Stresa kommt man nach Meina, hier ist in einer prachtvollen Villa ein sehenswertes Museum untergrbracht. Südlich davon steht auf einer Anhöhe ein Standbild des hl. Karl Borromäus. Er war im 16.Jh. Kardinal-Erzbischof von Mailand. Am Ostufer, diesem Standbild gegenüber, liegt die Rocca Borromeo, eine alte Viscontiburg in der sich ein Puppenmuseum befindet. Nahe dabei der Ort Angera.
Eine schöne Fahrt führt von Verbania 45km nordwestlich am Lago di Mergozzo entlang und durch das Tal des Toce aufwärts nach Domodossola. Dieses besitzt einen malerischen Marktplatz und eine sehenswerte, dreischiffige Kirche an deren Vorbau sich Fresken aus dem 15. Jh. befinden.
Auf halbem Weg kann man abbiegen und durch das Anzasca-Tal in dem sich alte Goldbergwerke befinden nach Macugnaga, einem schönen Urlaubsort am Fuße des Monte Rosa fahren.