Mit des Bräutigams Behagen
Schwingt sich Ritter Kurt aufs Ross;
Zu der Trauung soll's ihn tragen
Auf der edlen Liebsten Schloss,
Als am öden Felsenorte
Drohend sich ein Gegner naht;
Ohne Zögern, ohne Worte
Schreiten sie zu rascher Tat.
Lange schwankt des Kampfes Welle,
Bis sich Kurt im Siege freut;
Er entfernt sich von der Stelle,
Überwinder und gebleut.
Aber was er bald gewahrt
In des Busches Zitterschein!
Mit dem Säugling still gepaart,
Schleicht ein Liebchen durch den Hain.
Und sie winkt ihm auf das Plätzchen:
"Lieber Herr, nicht so geschwind!
Habt Ihr nichts an Euer Schätzchen,
Habt Ihr nichts für Euer Kind?"
Ihn durchglüht süße Flamme,
Dass er nicht vorbei begehrt,
Und er findet nun die Amme,
Wie die Jungfrau, liebenswert.
Doch er hört die Diener blasen,
Denkt nun der hohen Braut,
Und nun wird auf seinen Straßen
Jahresfest und Markt so laut,
Und er wählt in den Buden
Manches Pfand und Lieb' und Huld;
Aber ach! Da kommen Juden
Mit dem Schein vertagter Schuld.
Und nun halten die Gerichte
Den behenden Ritter auf.
O verteufelte Geschichte!
Heldenhafter Lebenslauf!
Soll ich heute mich gedulden?
Die Verlegenheit ist groß.
Widersacher, Weiber, Schulden,
Ach! Kein Ritter wird sie los.